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Lange Ibsen-Nacht im Mainfranken Theater Würzburg

Henrik Ibsen: Peer Gynt, Dramatisches Gedicht

Premiere: 7. Oktober | 19: 00 Uhr | Großes Haus

und

Henrik Ibsen: Nora oder ein Puppenheim

Premiere: 7. Oktober | 23: 00 Uhr | Kammerspiele

 

Am 23. Mai 2006 jährte sich der Todestag des norwegischen Dichters Henrik Ibsen zum 100. Mal. Das Mainfranken Theater ehrt den Autor mit einem außergewöhnlichen Schauspielprojekt: Zwei der bekanntesten Werke Henrik Ibsens – „Peer Gynt“ und „Nora“ – werden als spannendes Doppel auf die Bühne gebracht.

 

Das gesamte Schauspielensemble ist beteiligt, wenn die Regisseurin Nada Kokotovic´ auf der großen Bühne „Peer Gynt“ und Schauspieldirektor Bernhard Stengele „Nora“ in den Kammerspielen in Szene setzt.

 

Zur Premiere am 7. Oktober 2006 bietet sich die einmalige Gelegenheit, beide Stücke hinter einander zu erleben: Um 19 Uhr im Großen Haus „Peer Gynt“ und im Anschluss um 23 Uhr in den Kammerspielen „Nora. Und auch in der Pause zwischen den beiden Stücken gibt es Norwegen pur. Kulinarisch und künstlerisch.

 

Peer Gynt ist ein Phantast. Skrupellos gibt er jeder Laune nach. Er lügt, betrügt und lässt die, die ihn lieben im Stich. Getrieben von dem naiven Wunsch Kaiser zu sein, zieht es Peer in die machtpolitischen Brennpunkte: nach Amerika, nach Nordafrika, in den Nahen Osten.

Im Gegensatz zur scheinbar weiten Welt Peer Gynts steht Noras scheinbar heile „Puppen“-Ehewelt. Gefangen in ihren Vorstellungen von einander und einer glücklichen Beziehung ist es Torvald Helmer und seiner Frau Nora nicht möglich ihre jeweiligen Erwartungshaltungen hinter sich zu lassen und zu einer gemeinsamen Wahrheit vorzudringen.

 

Im Mittelpunkt beider Stücke steht die Konstruktion von Geschlechtern. Ibsen charakterisiert Peer Gynt selbst als „eine halb mythische, halb märchenhafte volkstümliche Gestalt der neueren Zeit“. Peer vereint eine nostalgisch-mythische und eine aktuell-politische Seite in sich und ist damit Märchenheld und moderner Mensch in einer globalisierten Welt zugleich. Im Zusammenhang mit der Entstehung von „Nora oder ein Puppenheim“ begann Ibsen, sich verstärkt mit Fragen der Emanzipation und der Rolle der Frau zu beschäftigen. Noras Leben beruht auf einer Lebenslüge und ihre Liebe bleibt Illusion. Spannend bleibt die Frage am Schluss: Geht sie oder bleibt sie bei Mann und Kindern?

 

Henrik Ibsen, geboren 1828, erschuf mit „Peer Gynt“ den sog. „nordischen Faust und mit „Nora“ ein gesellschaftskritisches Stück ersten Ranges.

 

Henrik Ibsen: Peer Gynt

 

Regie: Nada Kokotovic

Bühne: Nada Kokotovic

Kostüme: Dana Horvat-Schaller

Musik: Alexandra Holtsch

Dramaturgie: Petra Paschinger

 

Aase Anne Simmering

Peer Gynt Klaus Müller-Beck

Aslak, ein Schmied Ingo Klünder

Mads Moen Kai Christian Moritz

Vater Moen Max De Nil

Koch Andreas Anke

1. Mädchen Katharina Ries

2. Mädchen Edith Abels

3. Mädchen Natalie Forester

Solvejg Anne Simmering

Ingrid Edith Abels

Die Grüne Anne Simmering

Trollkönig Christian Higer

Trolle Ensemble

Die Stimme (Der Große Krumme) Kai Markus Brecklinghaus

Junge Kai Christian Moritz

Master Cotton Christian Manuel Oliveira

Eberkopf Kai Markus Brecklinghaus

Anitra Natalie Forester

Memnonsäule Andreas Anke

Begriffenfeldt Christian Higer

Fellache Kai Christian Moritz

Schreibfeder Christian Manuel Oliveira

 

Henrik Ibsen: Nora oder ein Puppenheim

 

Inszenierung: Bernhard Stengele

Bühne: Gesine Pitzer

Kostüme: Dana Horvat-Schaller

Video (Afrikaaufnahmen) Birgit Remuss / Stefan Stengele

Dramaturgie: Boris Wagner

 

Nora Natalie Forester

Thorvald Helmer Christian Higer

Frau Linde Edith Abels

Dr. Rank Max De Nil

Krogstad Andreas Anke

Anne-Marie Katharina Ries

Trommel

 

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