Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
»Lady Macbeth von Mzensk« von Dmitri Schostakowitsch im Theater Magdeburg»Lady Macbeth von Mzensk« von Dmitri Schostakowitsch im Theater Magdeburg»Lady Macbeth von...

»Lady Macbeth von Mzensk« von Dmitri Schostakowitsch im Theater Magdeburg

Premiere 9. Mai, 19.30 Uhr, im Opernhaus

 

Katerina Ismailowa (Anita Bader) ist angewidert von ihrem Leben, in dem sie nur Rohheit und Berechnung erlebt: Ihr Ehemann Sinowi (Peter Diebschlag) ist ihr nicht gewachsen, ihr tyrannischer Schwiegervater Boris (Nikolaus Meer) bedroht und demütigt sie.

Während der Abwesenheit ihres Mannes erliegt die leidenschaftliche Frau der brutalen Werbung des Arbeiters Sergej (Manfred Wulfert). Um der Entdeckung zu entgehen, ermorden die beiden erst den Schwiegervater und dann den Ehemann. Damit ist auch der Weg für eine offizielle Verbindung frei, doch die Angestellten, Arbeiter und Kollegen – unter ihnen der Schäbige (Iago Ramos) und der »Pope« (Paul Sketris) – wissen genau, was geschehen ist. Mitten im Hochzeitsfest werden die Leichen entdeckt, Katerina und Sergej verhaftet und zur Zwangsarbeit nach Sibirien deportiert. Dort erlebt Katerina die letzte und schmachvollste Enttäuschung ihrer Liebe, als sich Sergej der jungen Sonjetka (Ulrike Mayer) zuwendet …

 

Ohne Zweifel ist Dmitri Schostakowitschs zweite Oper eines der bedeutendsten Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts. Der Komponist bedient sich virtuos vielfältigster Stilmittel, mit denen er den spannenden Stoff ständig vorantreibt, und erweist sich als Genie des Theaters. Nach der Uraufführung 1934 ein gewaltiger Erfolg in Leningrad und Moskau, wo die Oper innerhalb von zwei Jahren insgesamt 177 Aufführungen erlebte, wurde ihr zwei Jahre später der reaktionäre Musikgeschmack Stalins zum Verhängnis – ein Verhängnis, das fast auch den Komponisten selbst getroffen hätte. Der komponierte danach unter dem Damoklesschwert der drohenden Verfolgung und entschärfte die kritisierte Oper zu »Katerina Ismailowa«. (Diese Fassung wurde 1987 in Magdeburg inszeniert).

 

Erst nach Schostakowitschs Tod konnte der berühmte Cellist und Dirigent Mstislaw Rostropowitsch das konsequentere Original wieder auf der Opernbühne etablieren, das nun zum ersten Mal auch in Magdeburg zu erleben ist, womit sich GMD Francesco Corti einen langgehegten Wunsch erfüllt.

 

Regie führt Markus Dietz, renommiert durch Inszenierungen u. a. in Basel, Graz, Mainz, Leipzig und Bochum. Musikalische Leitung GMD Francesco Corti Regie Markus Dietz Bühne Ines Nadler Kostüme Henrike Bromber Chor Martin Wagner Premiere Fr., 9. 05. 2008 Spielort opernhaus Premierenfieber So., 27. 04. 2008 | 11:00 Uhr | café rossini

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑