Sogar in den USA wurde die Oper, die sich an der gleichnamigen Erzählung Nikolai Leskows orientiert, bejubelt. Doch der Erfolg fand ein jähes Ende, als Stalin 1936 der Premiere im Moskauer Bolschoi-Theater beiwohnte: Kurz darauf wurde Schostakowitsch mit einem Aufführungsverbot belegt, von dem sich seine Karriere nur quälend erholte. Die „Lady Macbeth“ sollte Schostakowitschs letzte Oper bleiben.
Inszeniert von Hinrich Horstkotte erlebt diese „Tragödien-Satire“, wie der Komponist selbst sie beschrieb, nun in russischer Originalsprache mit deutschen Übertiteln ihre Erstaufführung am Anhaltischen Theater Dessau. Horstkotte, der in Dessau bereits die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß und Charles Gounods „Faust“ inszenierte, zeichnet auch für das Bühnenbild und die Kostüme verantwortlich.
Im abgelegenen Mzensk wird Katerina Ismailowa zur Lady Macbeth. Die junge Frau nimmt sich, was sie haben möchte – den Liebhaber, die Freiheit, die Traumhochzeit – und räumt rücksichtslos aus dem Weg, was sie einengt – den schwachen, ewig handlungsreisenden Gatten und den gewalttätigen Schwiegervater. Einen Moment lang scheint sie zu besitzen, wonach sie sich sehnt: Freiheit, Liebe, Sex. Doch in das Mahlwerk der Gewalt, das sie in Gang setzt, gerät sie schließlich selbst. Der Traum vom Glück zerrinnt im Schlamm eines sibirischen Arbeitslagers.
Schostakowitschs „Lady Macbeth“ ist eine der ganz wenigen Opern, die jeden Zuschauer mit ihrer Krimi-Thriller-Geschichte garantiert packt. Die kraftvolle Musik, gespielt von der Anhaltischen Philharmonie unter der Leitung Antony Hermus, tut ihr übriges.
Musikalische Leitung Antony Hermus
Inszenierung Hinrich Horstkotte
Bühne und Kostüme Hinrich Horstkotte
Dramaturgie Felix Losert
Boris Timofejewitsch Ismailov, Kaufmann Ulf Paulsen
Sinowi Borissowitsch Ismailov, sein Sohn Alexander Dubnov
Ekaterina Ismailova, dessen Frau KS Iordanka Derilova
Sergej, Arbeiter bei den Ismailovs Robert Künzli
Aksinja, Haushälterin bei den Ismailovs Cornelia Marschall
Verwalter Stephan Biener
Hausknecht Cezary Rotkiewicz
1. Arbeiter Filippo Deledda
2. Arbeiter Leszek Wypchlo
3. Arbeiter Pawel Tomczak
Der Schäbige David Ameln
Kutscher Norbert Leppin
Bote Christian Most
Lehrer Filippo Deledda
Pope André Eckert
Polizeihauptmann Cezary Rotkiewicz
Polizist Adam Fenger
Betrunkener Gast Filippo Deledda
Sergeant Tomasz Czirnia
Wache Jerzy Dudicz
Sonjetka, Zwangsarbeiterin Rita Kapfhammer
Alter Zwangsarbeiter Ulf Paulsen
Zwangsarbeiterin Cornelia Marschall
Anhaltische Philharmonie
Opernchor des Anhaltischen Theaters
Extrachor des Anhaltischen Theaters
»coruso« Erster Deutscher Freier Opernchor e.V.
Statisterie des Anhaltischen Theaters
Anhaltische Philharmonie | Opern- und Extrachor des Anhaltischen Theaters | »coruso« Erster Deutscher Freier Opernchor e.V. | Statisterie des Anhaltischen Theaters
Weitere Termine am: 05.04., 17 Uhr | 20.04., 17 Uhr | 04.05., 17 Uhr | 29.05., 19 Uhr | 15.06., 18 Uhr im Anhaltischen Theater Dessau
Tickets und Informationen unter: [0340] 2511 333 sowie unter www.anhaltisches-theater.de, an der Theaterkasse (Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr) oder an unseren weiteren Vorverkaufsstellen (Rathaus-Center und Tourist-Information Roßlau) sowie an allen ReserviX Vorverkaufsstellen. | theaterkasse@anhaltisches-theater.de.