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"La Fille mal gardée" - Ballett im Staatstheater Karlsruhe

Premiere: Samstag, 22. November 2008, 19.30 Uhr | Opernhaus

Musik: John Lanchbery, nach Ferdinand Hérold (1828)

 

Die Urfassung von Jean Dauberval wurde am 1. Juli 1789, wenige Tage vor dem Sturm auf die Bastille, in Bordeaux uraufgeführt.

Dauberval war Schüler Jean-Georges Noverres, des bedeutenden Reformers des Balletts im 18. Jahrhundert, der vor allem mit seiner revolutionären Forderung nach Einfachheit und Natürlichkeit wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Handlungsballetts hatte. Dauberval setzte die Ideen seines Lehrmeisters in seinem „Ballet comique" ideal um und schuf nicht nur eine herzerwärmende, natürliche Komik, sondern stellte auch die schlichte Landbevölkerung in das Zentrum der Handlung. Der Adel war bereits vor der französischen Revolution auf der Ballettbühne bedeutungslos geworden.

 

Frederick Ashton erhielt die Anregung zu seiner Fassung von „La Fille mal gardée" von Tamara Karsawina, der Prima Ballerina der „Ballets Russes". Er nennt sein Ballett „meine bescheidene Pastorale". Die Heldin ist Lise, Tochter der reichen Gutsbesitzerin und Witwe Simone, die sie mit Alain, dem recht tumben Sohn des nicht weniger vermögenden Winzers Thomas verheiraten möchte. Doch Lise ist in Colas verliebt. Der ist zwar nur Feldarbeiter ihrer Mutter, aber charmant und liebenswert. Was für die Freundinnen und Freunde der beiden längst ausgemachte Sache ist, versucht Mutter Simone noch zu verhindern. Ein Heiratskontrakt soll Landbesitz und Vermögen zusammenführen - doch die Liebe hat andere Pläne geschmiedet und die geprellte Mutter widersetzt sich nicht länger dem Glück der Liebenden. „Il n’est qu’un pas du mal au bien - es ist nur ein kleiner Schritt vom Schlechten zum Guten".

 

Frederick Ashton (1904 - 1988) wuchs in Peru auf und beschloss Tänzer zu werden, nachdem er Anna Pawlowa 1917 tanzen sah. In England erhielt er seine Tanzausbildung bei Leonide Massine und Marie Rambert. Von 1926 bis 1937 tanzte er in der Compagnie von Marie Rambert, die ihn auch zu ersten eigenen Choreografien ermutigte. Seit 1935 schuf er auch Ballette für Ninette de Valois’ Sadler’s Wells Ballet. 1964 bis 1970 war Frederick Ashton Direktor des Royal Ballet London. 1972 wurde er für seine Verdienste um das englische Ballett zum Ritter geschlagen. Mit seinen wegweisenden Adaptionen literarischer Sujets schuf er wesentliche Voraussetzungen zur Blüte des englischen Balletts und viele seiner Ballette sind nach wie vor fester Bestandteil des Repertoires internationaler Ballettcompagnien.

 

Musikalische Leitung: Daniel Carlberg | Libretto / Choreografie: Frederick Ashton, nach dem Ballett „Il n’est qu’un pas du mal au bien“ (1789) von Jean Dauberval | Bühne und Kostüme: Osbert Lancaster | Einstudierung: Alexander Grant / Jane Elliott

 

Solisten und Ballettensemble des Badischen Staatstheaters, Studierende der Akademie des Tanzes Mannheim

Badische Staatskapelle

 

Weitere Vorstellungen: 26.11. und 12.12.2008

 

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