Für Christian Jost ist die Figur des Dänenprinzen, der den Mord an seinem Vater rächen soll, ein Prototyp des modernen Menschen, der die Probleme der Existenz in einer zunehmend entzauberten Welt allein zu tragen hat. Jost sieht seine Neugestaltung des Stoffes als eine metaphysische Wanderung einer komplexen Innerlichkeit, die gleichzeitig Quelle und Plattform der Phantasie des Werkes ist. Die Titelpartie des neuen Werkes wird Stella Doufexis übernehmen.
Christian Jost zählt zu den gefragten Komponisten seiner Generation. In den letzten Jahren trat er mit Opern hervor, die an verschiedenen Opernhäusern des deutschsprachigen Raums erfolgreich gespielt werden. Die 2005 uraufgeführte Oper Vipern – eine mörderische Begierde in vier Akten, komponiert im Auftrag der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, erlebt ihre Wiederaufnahme 2007 in Bern. Die Choroper Angst, komponiert für den Rundfunkchor Berlin, wurde bei ihrer Uraufführung im Jahr 2006 zu einem sensationellen Erfolg. Zur Zeit entsteht für das Aalto-Theater Essen die Oper Die arabische Nacht nach dem gleichnamigen Schauspiel von Roland Schimmelpfennig. Namhafte Orchester aus aller Welt haben Orchesterwerke bei Christian Jost in Auftrag gegeben, u. a. das Residentie Orkest Den Haag, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Shanghai Symphony Orchestra und das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart. Im Moment arbeitet Christian Jost an einem Werk für Klarinette und Orchester für Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker.