Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Kleine Eheverbrechen" von Eric-Emmanuel Schmitt im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin "Kleine Eheverbrechen" von Eric-Emmanuel Schmitt im Mecklenburgischen..."Kleine Eheverbrechen"...

"Kleine Eheverbrechen" von Eric-Emmanuel Schmitt im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin

Premiere 31. Dezember 2011, 22.15 Uhr, Großes Haus. -----

Diese schwarze Komödie ist ein Ehekrimi. Am Anfang steht ein mysteriöser Unfall, bei dem Gilles sein Gedächtnis verliert. Wer ist dieser Gilles? Sich selbst fremd, kommt er an der Seite von Lisa – angeblich seiner Frau – zu sich.

Nach ihren Erzählungen wäre er ein erfolgreicher Krimiautor, beide führten seit 15 Jahren eine glückliche Ehe. Doch nach und nach tauchen Widersprüche und Zweifel auf. Was, wenn Lisa lügt? In intimen, grotesken Situationen und schlagfertigen Wortgefechten nähert sich das Paar der Wahrheit. Eine unbeschreibliche Spannung entwickelt sich auf dieser Suche und Lisa und Gilles schlittern auf zahlreichen unvorhergesehenen Wendungen vom Süßholzraspeln in Kriegszustände, von aufglimmender Verliebtheit zu abgrundtiefem Hass und wieder zurück. Der Zuschauer stürzt mit ihnen von einer Überraschung in die nächste, wenn das Zwei-Personen-Stück elegant Charme, Witz und Schmerz balanciert.

 

Éric-Emmanuel Schmitt gehört weltweit zu den meistgelesenen und -gespielten französischen Autoren. Neben Dramen schreibt er Romane, Erzählungen und Drehbücher. Eines seiner erfolgreichen Prosa-Werke ist „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“, 2003 mit Omar Sharif in der Titelrolle verfilmt. Bereits sein erstes Drama „Der Besucher“ wurde zu einem Klassiker im Repertoire. Inzwischen werden seine Stücke in vierzehn Sprachen übersetzt und in mehr als vierzig Ländern aufgeführt.

 

Zur seinem Text sagte der Autor Éric-Emmanuel Schmitt: „Es gibt Tausende von Stücken über die Liebe, die beginnt, Hunderte über die Liebe, die endet, die berühmtesten – wie Romeo und Julia – erzählen zugleich den Beginn und das Ende der Liebe. Aber man erfährt nichts über die andauernde, die fortbestehende, kurz über die eheliche Liebe. […] Was wird aus Romeo und Julia, nachdem sie fünfzehn Jahre zusammengelebt haben? Hat sich da etwas verändert, nach unzähligen geführten Gesprächen, nach genau so vielen Momenten, die im Schweigen zugebracht wurden, nach Tausenden von geteilten Mahlzeiten, nach viel Arbeit und mehreren verpatzten Ferien? […] - Nach eigenen Erfahrungen ist mir klargeworden, dass das Leben als Ehepaar die gewagteste, die gefährlichste Reise ist, die in der Liebe unternommen werden kann. Wie banal erscheinen dagegen die flüchtigen ‚Abenteuer‘ neben jenem Abenteuer.“

 

Inszenierung: Dirk Audehm

Bühne und Kostüme: Holger Syrbe

 

mit Katrin Heller

Jochen Fahr

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NÄCHTLICHE PARALLELWELTEN -- Wiederaufnahme "Rusalka" von Antonin Dvorak in der Staatsoper STUTTGART

In der subtilen Regie von Bastian Kraft (Bühne: Peter Baur; Kostüme: Jelena Miletic) wird der schöne Schein im Scheinwerferlicht hervorgehoben. Hinzu kommen die raffinierten Video-Effekte von Sophie…

Von: ALEXANDER WALTHER

DAS GEHEIMNIS DER VERWANDLUNG -- "Lear" von William Shakespeare im Schauspielhaus Stuttgart

Goethe hat kritisiert, dass Lear in Shakespeares Stück die törichte Forderung an seine Töchter hat, ihm ihre Liebe zu bezeugen. Falk Richter hat in seiner Inszenierung gerade diese Szene zu einem…

Von: ALEXANDER WALTHER

FEURIGE MOTIVE -- Camille Saint-Saens' komplette Violinkonzerte bei Berlin Classics

Die junge chinesische Geigerin Leia Zhu beschreibt ihre Beziehung zu den Werken von Saint-Saens als eine lebenslange Entdeckungsreise. Jedes Mal, wenn sie ein Konzert spiele, versuche sie es neu zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE MYSTERIEN DES GROSSEN MAKABREN -- SWR Symphonieorchester unter Ingo Metzmacher mit Patricia Kopatchinskaja im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Cluster, reizvolle Tremoli und Klangfarben beeindruckten die Zuhörer bei "Lontano" für großes Orechester von György Ligeti mit dem SWR Symphonieorchester unter Ingo Metzmacher. Lineare und klangliche…

Von: ALEXANDER WALTHER

WECHSELSPIEL DER STIMMUNGEN -- 5. Kammerkonzert "Nordlichter" des Staatsorchesters Stuttgart im Mozartsaal der Liederhalle STUTTGART

Die Natur spielt in den Kompositionen des lettischen Komponisten Peteris Vasks eine große Rolle. In seinem 1977 geschriebenen ersten Bläserquintett erkennt man dies sehr deutlich. Anklänge an Sibelius…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑