Baba-Yaga, ich armes Ding, ich schutzloses Kind, was soll ich bloß machen? Diesmal bin ich tatsächlich an eine flinke, umsichtige und fleißige Magd geraten. Nein, so ein Unglück!
„Die verzauberten Brüder“ handelt von Wassilissa, die verzweifelt ihre beiden ver¬schwundenen Söhne sucht. Auf der Suche nach ihnen begegnet sie dem Bären, der von der bösen Hexe Baba-Yaga gefangen¬ gehalten wird.Was beide nicht wissen, ist, dass just neben ihnen die beiden verschwundenen Söhne der Wassilissa stehen – von der Baba-Yaga in zwei Ahornbäumchen verzaubert. Sie hören alles mit, doch können sie sich nicht bemerkbar machen: nur der Wind rauscht in ihren Ästen. Wassilissa fragt die Hexe nach ihren beiden Söhnen. Natürlich weiß sie nichts, aber sie habe Wassilissa schon lange erwartet, eine solche fleißige Frau könne sie als Magd gut brauchen. Sie macht ihr einen leicht durchschaubaren Vorschlag: wenn sie, Baba-Yaga, auch nur einmal einen Anlass habe, Wassilissa für ihre Arbeit zu loben, könne sie ihre Söhne nehmen und verschwinden. Sie sind also tatsächlich in der Gewalt der Hexe. Mit Hilfe des Bären, dem Kater Murr und dem Hund Knöpfchen gelingt es Wassilissa, alles zu erledigen, obwohl Baba-Yaga sich nahezu unlösbare Arbeiten ausgedacht hatte. Als Baba-Yaga vor der Zeit nach Hause zurückkehrt, ärgert sie sich furcht¬bar, dass alles erle¬digt ist. Als nächstes soll Wassilissa ein neues unzerstörba¬res Schloss für die Tür ihrer Hütte herstellen. „Durchs Fenster wird niemand ein¬steigen, diese Git¬ter kann nicht einmal ich zerbrechen. Die Balken sind so was von hart, dass keine Axt auch nur ein Spänchen davon abhackt.“ In Windeseile hat Wassilissa das Schloss gefertigt und an der Tür ange¬bracht - und gleich abgeschlossen. Baba-Yaga war so unvorsichtig gewesen und hatte sich in der Hütte ausgeruht. Nun ist sie gefangen. Und so muss sie wohl oder übel das Geheimnis lüften: Wassilissa muss, wenn sie ihre Söhne wiederhaben möchte, das Lebenswasser holen, das eine Jahresreise entfernt in einer Höhle ent¬springt. Da erinnert sich der Bär: sein Vater hatte es einmal geholt, als sein eige¬ner Vater nach einem Kampf mit dem Dra¬chen Gorynytsch sich den Pelz angesengt hatte. Und von diesem Lebenswasser hat der Bär noch etwas in seiner Truhe, die aber dummerweise die Hexe in der Hütte verwahrt. Doch dem Kater gelingt es, durch den Schornstein zu klettern und heimlich, während Knöpfchen die Hexe durch ein Gespräch in Hundesprache ablenkt, den Krug mit dem Wasser nach draußen zu bringen.Wassilissa tritt zu den Bäumen, besprenkelt sie mit dem Wasser und ihre beiden Söhne werden wieder zu Menschen. Und Baba-Yaga bleibt natürlich gefangen