Nach dem erfolgreichen Start Kay Metzgers in Ulm musste in der Mitte der Jubiläumsspielzeit 2019/2020 der reguläre Spielbetrieb wegen der Corona-Pandemie eingestellt werden. In den ersten anderthalb Spielzeiten der Intendanzzeit vor der Pandemie gelang es Metzger, in der Stadt und Region großen Enthusiasmus für die künstlerische Arbeit des Theaters zu erzeugen, was auch Ausdruck fand in steigenden Abo- wie Besucherzahlen. Zur positiven Resonanz trug neben dem breit gefächerten und hochwertigen Programm in allen Sparten auch die Öffnung des Theaters in den Stadtraum bei, die mit einer Vielzahl an Formaten und Kooperationspartnern realisiert wurde. Metzgers Credo, das Theater zudem als Ort auch des politischen Diskurses zu definieren, wurde mit einer Serie von Theatertexten zu sozialen Problemstellungen wie Extremismus und Populismus in die Tat umgesetzt.
Auch die Bemühungen Metzgers um die zeitgenössische Akzentuierung der Theaterarbeit wurden deutlich sichtbar mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen, Auftragswerken, der Etablierung von Arbeitsbeziehungen des Theaters mit Autoren und Autorinnen sowie mit performativen Projekten im Spielplan, auch unter Nutzung digitaler Gestaltungsoptionen. Zu den künftigen Projekten in dieser Hinsicht zählen die Uraufführung von John von Düffels »Antigone« in der kommenden Spielzeit und die posthume Uraufführung von Charles Tournemires »La Légende de Tristan« in der Spielzeit 2022/2023.
Markante Akzente setzte Metzger weiterhin mit der Intensivierung der theaterpädagogischen Arbeit, besonders bei Tanzpädagogik und Musikvermittlung, sowie mit zahlreichen Kooperationen, so mit der ADK Ludwigsburg oder mit Theatern wie dem Königlichen Opernhaus Stockholm und den Staatstheatern in Meiningen und Oldenburg.
Während der schwierigen Phase der Pandemie konnte Metzger auf das hohe Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theaters setzen, die alternative künstlerische Programme u.a. für die sozialen Medien entwickelten und unter schwierigen Bedingungen die ersten Produktionen der kommenden Spielzeit vorbereiten, etwa die Oper »Kátja Kabanová« als Regiedebüt von Angela Denoke in einer speziell konzipierten musikalischen Fassung. Zudem konnte trotz der pandemiebedingten Einschränkungen die Nachfolge auf der Position des Generalmusikdirektors am Theater Ulm geregelt werden, mit dem neuen Orchesterchef Felix Bender befindet sich Intendant Kay Metzger derzeit an der Planung künftiger Vorhaben.