Schon als 24-jähriger hatte Goethe sich mit dem mittelalterlichen Sagenstoff von dem erkenntnishungrigen Gelehrten, der einen Bund mit dem Teufel schließt, beschäftigt und eine Konzeption für eine Tragödie erstellt, die erst 60 Jahre später mit dem Faust – Zweiter Teil, kurz vor seinem Tod, zum Abschluss kam.
In der Goethezeit stand der Faust mit seinem Wissensdurst und Tatendrang für die bürgerlichen Emanzipationsbestrebungen in einer vom Feudaladel beherrschten Gesellschaft. Im Zeitalter von Gentechnologie und selbstverschuldeten Naturkatastrophen erscheint das faustsche Streben nach dem, was die Welt im Innersten zusammenhält, in einem anderen Licht. Wissenschaftlicher Fortschritt und globaler Gestaltungswille werden zunehmend unberechenbar. Doch bleibt die Erkenntnis, dass das Schicksal des Menschen der Mensch selber ist und das Leben sich im Augenblick transzendiert: „Man halte sich ans fortschreitende Leben und prüfe sich bei Gelegenheiten; denn da beweist sich’s im Augenblick, ob wir lebendig sind, und bei späterer Betrachtung, ob wir lebendig waren“ (Goethe).
Regie führt der österreichische Regisseur Georg Schmiedleitner, der mit Maria Stuart seine erste Inszenierung in Mannheim zeigte.
Inszenierung
Georg Schmiedleitner
Bühne und Kostüme
Florian Parbs
Musik
Philipp Stangl
Dramaturgie
Volker Bürger
Weitere Aufführungen:
28. Juni 2008, 02. Juli 2008, 03. Juli 2008, 07. Juli 2008, 08. Juli 2008, 12. Juli 2008, 24. Juli 2008 (Z. l. M. in dieser Spielzeit)