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"jenufa" von leoš janáček - deutsches nationaltheater weimar

Premiere Sa, 15. November 2008 / 19.00 Uhr / großes haus

 

Jenufa, eine junge Frau in einem mährischen Dorf, ist schwanger von dem Lebemann Stewa. Sie liebt ihn, doch er bekennt sich nicht zu ihr.

Der einfache Laca, der sie liebt, schlitzt ihr in einem Eifersuchtsanfall das Gesicht auf und entstellt sie für immer. Stewa will nichts mehr von ihr und seinem Sohn wissen. Ihre Stiefmutter, die Küsterin, hält die Situation für so ausweglos, dass sie den acht Tage alten Säugling tötet, um Jenufa

irgendeine Perspektive offen zu halten. – "Ich hab genug gebetet und gefastet, dass dieses Kind nicht kommen möge. Alles das hat nichts geholfen. Es atmet und ist weit vom Sterben... So trag ich jetzt das Kindlein heim zu Gott. So ist es kürzer und besser!"

 

Die überragende Bedeutung von Janáček als Opernkomponist dringt erst in letzter Zeit wirklich ins Bewusstsein. Lange wurde sein großartiges Schaffen weitgehend ignoriert. Zu schroff, zu gewaltvoll und rau erschien seine Musiksprache, zu seltsam und individuell seine Stoffe. Janáček beschrieb seine Oper Jenufa als schwarz in schwarz gemalt. Er fügte hinzu: "Ich weiß, dass ich mich mit meiner musikalischen Sprache völlig isoliert habe." Doch Janáček gelingt mit Jenufa eine dramaturgische Gratwanderung, indem er das Publikum mit den Opfern und mit den Tätern mitleiden lässt. Man versteht ganz genau, warum das Leben Jenufas und ihrer Ziehmutter so ist, wie es ist. In aller Härte und Genauigkeit legt Janáček Mechanismen und Gefühlswelten offen, die unheimlich und bedrohlich sind, und die über einhundert Jahre nach der Uraufführung

imstande sind, uns ungeheuer viel über unsere eigene Welt zu erzählen.

 

Übernahme in neuer Besetzung von der Staatsoper Stuttgart.

Die gefeierte Stuttgarter Inszenierung von Calixto Bieito (Premiere: Januar 2007) erreicht auf beeindruckende Weise die Höhe des Werkes.

 

Leandra Overmann wird auch in Weimar die Rolle der Küsterin übernehmen. Die anderen Partien werden aus dem Ensemble des DNT besetzt und unter der Leitung von Calixto Bieito und Lydia Steier neu einstudiert.

 

Martin Hoff (Musikalische Leitung)

Calixto Bieito (Regie)

Lydia Steier (Szenische

Neu-Einstudierung)

Michael Dißmeier (Dramaturgie)

Ingo Krügler (Kostüme) /

Susanne Gschwender (Bühne)

 

Weitere Termine:

Fr, 21. November 2008, 19.00 Uhr, großes haus

Do, 27. November 2008, 19.30 Uhr, großes haus

Mi,17. Dezember 2008, 20.00 Uhr, großes haus

Sa, 27. Dezember 2008, 18.00 Uhr, großes haus

So, 4. Januar 2009, 19.00 Uhr, großes haus

 

Online-Kartenverkauf unter www.nationaltheater-weimar.de

Kartenreservierung unter

Tel. 03643 755 334 oder

e-mail: service@nationaltheater-weimar.de

Öffnungszeiten der Theaterkasse (Theaterplatz 2) im November

Montag 14 – 18 Uhr

Dienstag - Samstag 10 – 13 Uhr und 16 – 18 Uhr

Sonn- und Feiertage 10 – 13 Uhr

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