Somit haben alle die Chance, etwas von den jährlich in Deutschland vererbten 400 Milliarden Euro zu bekommen. Silke revoltiert; ist es fair, dass das Vermögen ihres Vaters, für das er ein Leben lang schuften musste, verlost wird und nicht in ihr Start-up fließen kann? Maude dagegen frustrieren als Hartz IV-Betroffene ganz andere Umstände. In den heiligen Hallen der Agentur für Arbeit treffen diese vier Menschen aufeinander und liefern sich einen rasant pointierten Schlagabtausch um das große Los.
Nora Abdel-Maksoud stellt in ihrer zugespitzten Gesellschaftssatire das Privileg der Geburt in Frage. An ein tiefes soziales Sicherheitsbedürfnis anknüpfend, verhandelt sie präzise die strukturellen Bedingungen einer Gesellschaft, in der Klassenunterschiede gleichzeitig wirken und negiert werden. Provokant und raffiniert seziert Abdel-Maksoud das volatile Selbstverständnis jenes Wohlstandsbürgertums, das sich partout nicht oberhalb des Mittelstands verorten will, im Verhältnis zu ihrem Kapital.
In dieser Produktion wird Stroboskoplicht verwendet.
Inszenierung
Sebastian Kieẞer
Bühne / Kostüme
Ariane Königshof
Licht
Walter Bühler
Dramaturgie
Lennart Göbel
MIT: Christiane Roßbach, Celina Rongen, Valentin Richter, Michael Stiller