Goethes Schauspiel demonstriert auf exemplarische Weise das Menschenbild und die Kunstauffassung der Weimarer Klassik. Es beruht auf einem antiken, oft gestalteten Stoff, verbindet diesen mit zeitgenössischen Problemstellungen und zielt dennoch auf eine überzeitliche, allgemeinmenschliche Aussage.
Goethe ergreift, anders als Euripides, nicht einseitig für die Griechen und gegen die ‚barbarischen’ Taurer Partei. So ist selbst Iphigenie zunächst bereit, sich auf einen Betrug einzulassen, bevor sie den Mut fasst, gegen alle Gefahr auf Wahrhaftigkeit zu setzen. Erst diese „unerhörte Tat“ bringt, zusammen mit der beherrschten Reaktion des Taurerkönigs Thoas, die Wendung.
Regie: Volker Lippmann
Mit: Gila Abutalebi, Ursula Wüsthof, Steffen Lehmann, Jörg Kernbach und Volker Lippmann