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"In der Republik des Glücks" von Martin Crimp, Thalia Theater Hamburg

Premiere am 19. Januar 2014 um 19 Uhr im Thalia in der Gaußstraße. -----

Familientreffen. Jeder hasst jeden. Plötzlich platzt auch noch Onkel Bob in die Szenerie, in der die beiden Teenager-Mädchen, eine davon schwanger, sich gerade wieder vertragen. Bevor Bob mit seiner idealen Partnerin Madeleine ins ideale Leben aufbrechen will, kann er nicht umhin, mit seiner Familie

abzurechnen.

Der britische Dramatiker Martin Crimp kreiert seine Bestandsaufnahme der heutigen Welt als literarisches Triptychon. Das familiäre Eingangsbild löst sich am Ende komplett auf. Mit assoziativen Dialogen und musikalischen Einschüben entsteht das zweite Bild, eine medial übersättigte und technisierte Welt, in der die beziehungslos gewordenen Figuren ihrer zweifelhaften Freiheit frönen – dem größtmöglichen Glück zwischen Shopping und Therapie. Doch nur zwei von ihnen schaffen es ans ultimative und utopische Ziel, in die Republik des Glücks, und somit in den dritten Teil des Abends.

 

Crimp, in den 90er Jahren zusammen mit Mark Ravenhill und Sarah Kane als Vertreter des so genannten „in-yer-face theatre“ gefeiert, schreibt „politisches Theater in einem Klima ohne politische Gewissheit“ und formuliert dies unmissverständlich kritisch, ohne jedoch – so betont er – Satiriker oder Moralist zu sein. Unter dem Originaltitel „In the Republic of Happiness“ wurde eines seiner jüngsten Stücke 2012 am Royal Court Theatre in London uraufgeführt, gelobt als „eine der besten Produktionen des Londoner Theaterjahres“. Süddeutsche Zeitung

 

Die junge Regisseurin Anne Lenk inszeniert nun nach ihrer erfolgreichen Spielzeiteröffnung mit

„Räuberhände“ zum zweiten Mal im Thalia in der Gaußstraße. Sie siedelt „In der Republik des Glücks“

zwischen well-made-play mit musealer Atmosphäre und Chaos an, zwischen Revue und sehnsüchtigem

Aufbruch, an dessen Ende der verstummende Onkel Robert schließlich summen wird: „Oh hum hum

hum/the happy song.“

 

Die sechs Darsteller aus dem Thalia-Ensemble (Alicia Aumüller, Christina Geiße, Daniel Lommatzsch,

Cathérine Seifert, Oda Thormeyer und Tilo Werner) werden dabei ergänzt von Hans Löw, dem Thalia-

Publikum aus „Immer noch Sturm“ und als Ensemblemitglied der Khuon-Ära bekannt, und von Maria

Magdalena Wardzinska, die mehrfach am Schauspielhaus Hamburg zu sehen war, u.a. in „So was von

da“, „Ritt in der Sonne“ oder als Wendy in „Peter Pan“. Sie spielt hier eine der beiden Töchter.

 

Regie Anne Lenk

Bühne Judith Oswald

Kostüme Silja Landsberg

Musikalische Leitung Laurenz Wannenmacher

Klanggestaltung Wolfgang von Henko

Dramaturgie Natalie Lazar

 

Ensemble Tilo Werner (Granddad), Oda Thormeyer (Granny), Hans Löw (Dad), Christina Geiße (Mum),

Maria Magdalena Wardzinska (Debbi), Alicia Aumüller (Hazel), Cathérine Seifert (Madeleine), Daniel

Lommatzsch (Onkel Bob)

 

Weitere Vorstellungen am 20. und 24. Januar um 20 Uhr.

 

Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de

 

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