1400 Bochumer und auswärtige Gäste der Vorführungen im Schauspielhaus haben sich direkt mit den Nokia-Mitarbeitern solidarisiert und vor Ort Karten ausgefüllt. Die restlichen Karten wurden von den Zuschauern mitgenommen im Bekanntenkreis weiterverteilt.
Im Beisein von Ulrike Kleinebrahm, Erste Bevollmächtigte der IG Metall
Bochum, und Gisela Achenbach, der Nokia-Betriebsratsvorsitzenden, wurden
die Ergebnisse der Postkartenaktion heute Nachmittag der Bochumer
Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz präsentiert. Jede der Postkarten ist persönlich an den Nokia-Vorstandsvorsitzenden Olli-Pekka Kallasvuo gerichtet und soll den Protest der Bochumer gegen die Schließung des Werkes unterstreichen. Parallel zur Postkartenaktion des Schauspielhauses wurden den Zuschauern, die Gelegenheit gegeben, sich im Theater von ihren Nokia-Handys zu trennen.
Von der "Nokia-Tonne im Foyer wurde ebenfalls reger Gebrauch gemacht. Mehr als 30 Zuschauer nutzten diese Form des Protestes und entsorgten ihr "ungeliebtes" Nokia-Handy.
Dr. Ottilie Scholz wird flankierend einen Brief an Kallasvuo aufsetzen, in dem Sie aus Ihrer Sicht die verheerenden Auswirkungen auf Bochum durch den massiven Verlust von Arbeitsplätzen durch die Schließung des Standortes verdeutlicht. Die gesammelten Handys aus der "Nokia-Tonne" wurden bei dieser Gelegenheit an die Oberbürgermeisterin übergeben. Der Kaufmännische Direktor des Schauspielhauses, Rolf D. Suhl, äußerte die Hoffnung, dass der Nokia-Vorstand vielleicht doch noch zu einer Umkehr zu bewegen sei: "Auch wenn es zur Stunde noch keine Hoffnungszeichen gibt: Mit unseren Aktionen wollen wir dem Nokia-Vorstand vor Augen führen, wie viel Vertrauen bei den Menschen im Ruhrgebiet bereits verspielt wurde."
Postkarten-Zitate
Nokia muss in Bochum bleiben, weil...
unsere beiden Söhne sonst ihren Arbeitsplatz verlieren
Nokia zu Bochum gehört wie das Schauspielhaus eben auch
das der beste Standort der Welt ist, mit den fähigsten Mitarbeitern
Eigentum verpflichtet!
Herr Kallasvuo so etwas nie mit seinen eigenen Kindern machen würde.
ich es unverschämt finde Subventionen zu kassieren für sie kurze
Laufzeit, weil Existenzen davon abhängig sind, weil ich sonst nie wieder
ein Nokia-Handy kaufen werde.
an Maschinen auch Menschen hängen
es ein Teil Bochums ist
Unternehmer ihren sozialen Verpflichtungen nachkommen sollten.
Bochum Nokia auch nicht verlassen würde!
Handys von Menschen gemacht werden und nicht von Börsenkursen.
es unanständig ist, einen Betrieb, der Gewinne abwirft, zu schließen.
Mit Investitionen wären diese dann auch noch höher.
Arbeitskräfte für Eltern erhalten bleiben sollen, damit Kinder eine
unbeschwerte Kindheit und materielle Sicherheit behalten können.
ich das so will für meine Kollegen!
es keine Gründe gibt, das Werk zu schließen.
dann viele Seelen sinken!