Der kretische König Idomeneo erreicht die heimatliche Insel nur deshalb lebend, weil er dem Meeresgott Neptun im Angesicht eines Sturms eine Versprechung macht, die ihn in unlösbare Schuld verstrickt: Er will den ersten Menschen opfern, der ihm an Land begegnet. Derweil haben sich am Hof Idomeneos sein Sohn Idamante und die gefangene trojanische Prinzessin Ilia, ohne es recht zu wollen, ineinander verliebt – argwöhnisch beäugt von Elettra, der Tochter des mit Idomeneo verbündeten Königs Agamemnon, die Idamante ihrerseits liebt. Als Idomeneo erkennt, dass der erste Mensch, den er an Land trifft, sein eigener Sohn ist, beginnt er zu ahnen, dass sein fatales Versprechen das Netz aus Schmerz und Schuldgefühlen, das die Personen gefangen hält, immer enger zuzieht. Vergeblich versucht er, den Folgen seiner Tat zu entkommen …
Die Bedingungen, unter denen der 25-jährige Wolfgang Amadeus Mozart sein musikdramatisches Talent in einer Opera seria – also einer Oper mit einem ernsten Sujet – unter Beweis stellen konnte, waren im München des Jahres 1781 nahezu optimal: 1778 hatte Karl Theodor von der Pfalz die Nachfolge des bayerischen Kurfürsten angetreten und war mit seinem gesamten Hof von Mannheim nach München umgezogen. Das bedeutete, dass Mozart nicht nur mit Sängern arbeiten konnte, die ihm von seiner großen Mannheim-Paris-Reise 1777 bis 1779 bestens vertraut waren, sondern auch mit dem besten Orchester seiner Zeit. So entstand eine farbige, intensive, ausdrucksstarke Musik, mit der der Komponist die überkommene Form der Opera seria revolutionierte und den Affektgehalt und vokalen Glanz der italienischen Oper mit der dramatischen Stringenz der französischen Musiktragödie verband.
Mitwirkende Anita Bader, Ulrike Mayer, Evmorfia Metaxaki, Peter Diebschlag, Alexander Fedin/Manfred Wulfert, Iago Ramos
Musikalische Leitung GMD Francesco Corti Regie Andreas Kriegenburg Bühne und Kostüme Harald Thor