Die Alten werden verfolgt von ihrer Vergangenheit: von den Traumata des Krieges, von Schuld, die man auf sich geladen hat, hasserfüllten Familienverhältnissen, missglückten Liebesbeziehungen, verlorenen Partnern, gescheiterten Träumen und Entwürfen. Sie sind gezeichnet von Krankheit, Einsamkeit und der Angst vor dem Tod. Und sie unternehmen scheue Versuche der Annäherung. Unfähig, ihre Erlebnisse zu »bewältigen«, sind sie dazu verurteilt, sie immer wieder aufs Neue zu durchleben. Un-Toten gleich, finden sie keine Ruhe: Sie können nicht sterben, aber sie leben auch nicht. Durch einen gemeinsamen Gewaltakt versuchen sie, dieser Vorhölle zu entkommen.
Das neue Stück von Tankred Dorst wirft einen sarkastischen wie mitfühlenden Blick auf eine Generation, die auch die des Autors ist, und deren Schicksal geprägt wurde durch große politische Umbrüche und gesellschaftliche Katastrophen. Es lässt zugleich die bittere Seite einer Gesellschaft aufscheinen, in der die Alten mit ihren Biografien, Erfahrungen und Gefühlen scheinbar keinen Platz mehr haben.
Alexander Brill, der bereits mehrere Stücke des Autors zur Aufführung gebracht hat, wird das Stück mit älteren Schauspielern und Laien inszenieren.