„Der Schmerz wird ihn weise machen, die Hässlichkeit gütig, die Bitternis milde und die Krankheit stark”, prophezeit ein Rabbi. Auch die anderen drei entwickeln sich zu Sorgenkindern: Schemarjah und Jonas droht das Militär und damit ein gefährliches und vor allem unkoscheres Leben. Die Eltern schaffen wenigstens einen der beiden, Schemarjah, über einen Schlepper nach Amerika in eine ungewisse Sicherheit. Der andere, Jonas, verschwindet im russischen Heer. Mirjam indes trifft sich mit den Kosaken im Kornfeld. Zur Rettung ihres Seelenheils beschließt Mendel, mit Frau und Tochter Schemarjah nachzufolgen, ins „weltenweite” Amerika, einem hoffentlich besseren Leben entgegen. Doch da er den reiseunfähigen Menuchim bei Bekannten zurücklässt, verfolgen ihn die Schuldgefühle über den großen Teich. Kaum in der neuen Heimat eingetroffen, bricht der Erste Weltkrieg aus. Schemarjah fällt in Europa, Jonas und Menuchim gelten als verschollen, Mirjam wird wahnsinnig und Deborah stirbt vor Kummer. Verbittert erkennt Mendel, dass er die falschen Entscheidungen getroffen und alles verloren hat im Leben. Aber dann geschieht ein Wunder: Die Prophezeiung des Rabbis scheint sich in der fernen Heimat erfüllt zu haben.
Die alttestamentarische Figur Hiob inspirierte den Journalisten und Literaten Joseph Roth zu seinem Mendel Singer, der harte Schicksalsschläge erfährt, aber auch märchenhaftes Glück, der am Leben verzweifelt und doch schließlich wieder Hoffnung schöpft.
Fassung von Koen Tachelet
Die Inszenierung übernimmt Wolfgang Engel, einer der renommiertesten deutschen Theaterregisseure. Für sein Lebenswerk wurde der gebürtige Schweriner 2011 mit dem Deutschen Theaterpreis "Der Faust" ausgezeichnet.
Bühne: Andreas Jander;
Kostüme: Zwinki Jeannée;
Komposition und Musikalische Leitung: Tobias Schütte.
In der Rolle des Mendel Singer ist Tom Gerber zu erleben.
Deborah
Bettina Schmidt
Jonas/Groschel
Tobias Roth
Schemarja/Skowronnek
Jens Ochlast
Mirjam/Menkes
Annika Martens
Doktor/Rabbi/Kapturak/Kosak/Mac/Sameschkin/Psychiater
Stefan Diekmann
Menuchim
Johann David Talinski
Kartenvorverkauf: TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen,
Tel.: 0201/81 22-200, oder unter tickets@theater-essen.de