Ralph wird zum Anführer aller gewählt, sein Widersacher Jack zum Chef der „Jäger“. Demokratisch und vernünftig sollen die Meinungen der Jungen verwaltet werden, ein simples Muschelhorn gilt als Symbol des „Stimmrechts“; es wird beschlossen, ein Signalfeuer auf dem Berg der Insel zu entfachen. Doch es dauert nicht lange, bis das „sogenannte Böse“ nach der Gemeinschaft greift. Sind es Wahn- und Angstbilder – oder treibt tatsächlich eine fremdartige Kreatur, die von den Jungen bald „Der Herr der Fliegen“ genannt wird, im Dschungel ihr Unwesen? Und wie ihr begegnen?
Das „Fremde“ wird schnell zum Symbol des Bösen – und nach wortreichen Kämpfen spaltet sich die Gemeinschaft: Jacks „Jäger“ verschreiben sich der kriegerischen Erkundung der Insel, bei Ralph bleiben nur der kurzsichtige dickliche Piggy und die Zwillinge Sam und Eric. Als Jack zu „Werbezwecken“ für seine Gruppe ein wildes Fest abhält, kommt es zu einem tragischen Missverständnis: Simon, der das „Rätsel der Kreatur“ gelöst hat, wird im Dunkel nicht erkannt und wie im Blutrausch von Jacks Partei getötet, ohne sein Geheimnis preisgeben zu können. Die „Jäger“ wollen nun die gesamte Insel kontrollieren, stellen Wachen auf, legen Fallen – und sehen zuletzt auch Ralphs Gruppe als feindlich und als für die „Moral der Insel“ verderblich an. Eine Treibjagd auf Ralph wird angesetzt…
William Golding, 1983 Nobelpreisträger für Literatur, hält uns in seiner berühmt gewordenen Parabel einen Spiegel vor: die Schwierigkeit sich täglich für moralisches Handeln zu entscheiden und die Notwendigkeit gegen repressive Herrschaftstechniken zu revoltieren. William Golding kam am 19. September 1911 in Cornwall zur Welt. Bereits im Alter von sieben Jahren begann er zu schreiben – seinen ersten Gedichtband publizierte er im Alter von 23. Seine künstlerische Entwicklung wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen – ein Ereignis, das prägend für sein zukünftiges Schaffen sein sollte: Themen wie das Überleben und die Frage nach Schuld sollten ihn fortan beschäftigen. Die Arbeit als freier Schriftsteller war zunächst nicht von großem Erfolg gekrönt – sein heute berühmtestes Werk „Herr der Fliegen“ wurde von mehr als 20(!) Verlagen abgelehnt, ehe die Erzählung über die Erlebnisse einer auf der Insel gestrandeten Schülergruppe 1958 doch publiziert wurde. Schlagartig erlangte Golding weltweiten Ruhm! 1983 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Sir William Golding starb am 19. Juni 1993 in Cornwall.
Deutsch von Astrid Windorf
Regie: Michael Schachermaier
Bühne: Judith Leikauf und Karl Fehringer
Kostüme: Susanne Özpinar
Musik: Hans Wagner
Licht: Lukas Kaltenbäck
Kampfcoaching: Martin Woldan
mit Alexander Absenger, Christopher Ammann, Philipp Dürnberger, Matthias Hacker, André Haedicke, Jan Hutter, David Jakob, Jennifer Newrkla, Raphael Nicholas, Benjamin Plautz, Felix von Bredow
Weitere Vorstellungen:
täglich außer sonntags bis 2. Mai 2013
ab 13 Jahren