Seit 14 Jahren lebt dieses Paar mitten in Schwarzafrika. Der Mann hat hier Entwicklungshilfe geleistet. Aber von fünfhundert gebauten Brunnen funktionieren nur drei. Kurz vor der Rückreise nach Europa und in Erwartung des Nachfolgers wird Resümee gezogen. Ans Licht kommen die offensichtliche Sinnlosigkeit und Absurdität ihres Tuns und Daseins in Afrika sowie ein grundsätzliches Unverständnis gegenüber dieser ihnen so fremden Welt. Aber auch unausgesprochene Gefühle, tiefe Ängste und verborgene Bruchstücke ihrer Identität brechen heraus.
Der berühmte Roman- und Krimiautor Henning Mankell, der gleichermaßen in Schweden wie in Mosambik zu Hause ist, verfasst nicht nur Bücher, die einen genauen und kritischen Blick auf Europa wie auf Afrika werfen – er schreibt auch Stücke für das Theater. Sein Schauspiel „Antilopen“ wurde 1991 im Stadsteatern Stockholm uraufgeführt und erlebte 2002 die deutschsprachige Erstaufführung in Wiesbaden.
Am Staatstheater Cottbus inszeniert Christoph Schroth diesen Psychothriller, der schonungslos koloniale Denk- und Verhaltensmuster offen legt und die provokante Frage stellt, was Europäer in Afrika tun: Helfen sie zu leben oder zu sterben?
Es spielen Sigrun Fischer, Sebastian Reusse und Kai Börner. Bühne und Kostüme hat Gundula Martin entworfen; für die Musik zeichnet Rainer Böhm verantwortlich.