Das prächtige alte Haus: nicht mehr als eine ihrer Launen, geäußert auf dem Nachhauseweg – aber Tesman kauft es ihr sofort. Er kann sein Glück nicht fassen, dass Hedda ihn genommen hat. Aber jetzt interessieren ihn seine Studienprojekte und die Professur, die ihm in Aussicht steht.
Andere Männer interessieren sich außerordentlich für Hedda. Als da wären: Gerichtsrat Brack oder auch Ejlert Løvborg – einst als Studienkollege Tesmans die große Hoffnung des Faches und nun der Ausgestoßene der sog. guten Gesellschaft.
Zurück von der Hochzeitsreise, die den berühmten Stätten der Kunst galt, sitzt Hedda Gabler in ihrem prachtvollen Haus. Und wartet auf Erfüllung. Auf den Sinn. Auf Liebe. Und empfängt Gäste. Überwiegend Herren, die Konversation betreiben, solange Tesman in der Nähe ist, und die deutlicher werden, sobald sie mit ihr allein sind. Hedda lässt es geschehen – und beginnt ihr Projekt: Einmal wirklich Macht haben über einen Menschen … Liebe ist auch nur ein Mord.
In Hedda Gablers Salon treffen Spielerexistenzen aufeinander, die in jeder Hinsicht auf Pump leben, ökonomisch wie emotional; Charaktere, die in Extreme flüchten auf der Suche nach irgendeinem Gefühl. Henrik Ibsen gelang mit „Hedda Gabler“ (1890) die scharfe, beeindruckend weitsichtige Vivisektion einer Gesellschaft, die eine Lebensführung in der dringenden Hoffnung auf spätere Wertstellung perfektioniert hat – nicht nur, was die Kreditlinien betrifft, sondern auch die Gefühle und vor allem den Wert des Selbst.
Deutsch: Angelika Gundlach
Regie: Sarantos Zervoulakos
Bühne: Raimund Orfeo Voigt
Kostüme: Lane Schäfer
Licht: Veit-Rüdiger Griess
Dramaturgie: Torsten Buß
Mit
Ulrich Brandhoff
Daniela Keckeis
Hedi Kriegeskotte
Lisa Mies
Denis Petković
André Willmund
Fr, 25. April 19:30 Große Bühne
Fr, 02. Mai 19:30 Große Bühne
Sa, 17. Mai 19:30 Große Bühne
Do, 22. Mai 19:30 Große Bühne
So, 01. Juni 19:30 Große Bühne