Ihr gut gelaunter Kampf gegen die Pleite, der phantasievolle Umgang mit dem eigenen Scheitern und ihr Zusammenhalt sind beeindruckend. Insbesondere Mutter Hase beweist sich als talentierte Katastrophenmanagerin und nimmt all die verkrachten Existenzen in der kleinen Mietwohnung auf: Den arbeitslosen Ehemann und Vater der Sippe, den vor der Polizei fliehenden Sohn, die einsame Nachbarin mitsamt ihren vom Gerichtsvollzieher bedrohten Möbeln und die beiden Töchter, die Männerprobleme haben. Als der älteste Sohn sich als Widerstandskämpfer zu erkennen gibt, eskaliert es in der Wohngemeinschaft und nicht nur dort: Im gesamten Land gibt es einen politischen Umbruch und Hase Hase muss die geliebte Familie retten …
HASE HASE, Anarcho-Farce, Politsatire und Science Fiction zugleich, war in den 90er Jahren eines der beliebtesten Stücke an deutschen Theatern. Die charmante Komödie erlebt derzeit eine Renaissance, damals wie heute stellt sie in einer Zeit des Umbruchs kühn die Frage nach gesellschaftlichen Perspektiven. Die liebevoll gezeichneten Figuren erzeugen eine Sehnsucht nach dem Halt in einer Gemeinschaft – wie in der Familie.
Coline Serreau wurde 1947 in Paris geboren. Sie studierte Schauspiel und Musikwissenschaften und wurde als Organistin und Trapezkünstlerin ausgebildet. Erste Bühnenauftritte folgten an der Comédie Française. 1986 wurde ihr erstes Bühnenstück LAPIN LAPIN als Koproduktion des Théâtre de la Ville, Paris und der Comédie de Genève in der Regie von Benno Besson uraufgeführt. 1977 gelang Coline Serreau außerdem mit dem Regiedebüt, dem Dreiecksidyll POURQUOI PAS!, auf Anhieb ein europäischer Kinoerfolg. Mit der Komödie DREI MÄNNER UND EIN BABY drehte sie 1985 den geschäftlich erfolgreichsten französischen Film der 80er Jahre (US-Remake: THREE MEN AND A BABY) und erhielt dafür 3 Césars. Neben einigen anderen Filmen folgte 2007 SAINT JACQUES – PILGERN AUF FRANZÖSISCH, der auch in deutschen Kinos mit sehr viel Erfolg lief.
Christian Brey ist derzeit gefragter Regisseur für die leichte Muse. Er arbeitet unter anderem am Schauspiel Frankfurt, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspiel Bochum und am Schauspielhaus Düsseldorf.
aus dem Französischen von Marie Besson
Inszenierung: Christian Brey
Bühne und Kostüme: Anette Hachmann
Dramaturgie: Friederike Engel
Mitwirkende:
Regine Andratschke (Mutter Hase), Mark Oliver Bögel (Vater Hase), Dennis Laubenthal (Bébert), Julia Stefanie Möller (Marie), Ilja Harjes (Jeannot), Lilly Gropper (Lucie), Maximilian Scheidt (Hase), Christoph Rinke (Gérard), Frank-Peter Dettmann (Frau Duperri/2. Polizist), Claudia Hübschmann (Ministerpräsident/Ansager/1. Polizist)
Weitere Vorstellungen im April:
Dienstag, 21. April, 19.30 Uhr, Großes Haus
Freitag, 24. April, 19.30 Uhr, Großes Haus