Und wer sich da nicht ordentlich gruselt, kann die Erleichterung der erlösten Lebkuchenkinder am Schluss unmöglich in ihrem ganzen Ausmaß nachfühlen …
Hänsel und Gretel ist DIE Märchenoper schlechthin, und das nicht nur deshalb, weil die Geschichte vom verirrten Geschwisterpaar zu den bekanntesten Märchen der Brüder Grimm zählt: Engelbert Humperdinck animierte sie mit einer Musik, die zwischen trauter Idylle und romantisch-nächtlicher Irritation bis hin zum wahrhaft beängstigenden Backe-Backe-Kuchen-Kannibalismus der bösen Hexe eine unendlich vielfältige Palette an Erlebnissen und Emotionen widerspiegelt, wie sie Kinder wahrnehmen und fühlen.
Schon bei den ersten Tönen der Ouvertüre, die später zum Abendsegen werden, schlägt so manches Kinderherz höher. Lieder wie Suse, liebe Suse, Brüderchen, komm tanz mit mir und Ein Männlein steht im Walde haben original Eingang gefunden in die Partitur. Sand- und Taumännchen bezaubern mit zwei der süßesten Melodien der Operngeschichte, und dass es im Orchester zuweilen ordentlich »wagnert«, macht die Sache nur umso schöner. Es dürfte kaum übertrieben sein, zu behaupten, dass Generationen von Opernliebhabern durch Hänsel und Gretel zu solchen geworden sind – und weitere es hoffentlich noch werden!
Märchenspiel in drei Bildern // Text von Adelheid Wette nach den Gebrüdern Grimm
Musikalische Leitung Witolf Werner
Inszenierung Johannes Weigand
Bühne und Kostüme Markus Pysall
Choreinstudierung Olga Kisseleva
Dramaturgie Jón Philipp von Linden
Mit Christoph Begemann, Mélanie Forgeron, Cosima Henseler, Cornelie Isenbürger, Sarah Kuffner / Sünne Peters, Barbara Majewska, Rebecca de Pont Davies; Chorinis; Bielefelder Philharmoniker
Weitere Termine im Oktober 30.10.