Der Geist seines getöteten Vaters, ein Ruf aus der Geschichte, zwingt Hamlet zur Entscheidung: Soll er resignieren, sich den neuen Regeln ergeben, oder soll er handeln, den Fall neu aufrollen und einen Strudel aus Gewalt und Gegengewalt auslösen? Brudermord, Muttermord, Selbstmord, Mord aus Rache, Gier, politischem Kalkül oder Angst: Fast alle Figuren in Hamlet sterben und keine stirbt eines natürlichen Todes. In den Abgrund der Geschichte des Tötens geworfen, ist für Hamlet nichts mehr natürlich. Er beginnt ein Spiel zu spielen, in dem er gleichzeitig Regisseur und Schauspieler ist. Hamlets Denken ist ein Denken gegen die Zeit dieses Spiels. Gibt es einen Ausweg oder gilt längst: rien ne va plus?
Hamlet, Shakespeares elisabethanische Orestie, ist vielleicht deshalb eine Urszene des modernen Theaters, weil die großen Fragen nach dem Sinn hier körperlich werden. In Hamlet treten Menschen auf, verletzlich und brutal, ängstlich und berechnend, spielend und schön. Als Tragödie über das Theater der Wirklichkeit findet die Erzählung von Hamlet, dem Prinzen von Dänemark, so noch lange nicht ihr Ende.
Staffan Valdemar Holm, ist ab der Spielzeit 2011/2012 Generalintendant des Düsseldorfer Schauspielhauses. Hamlet begleitet den Regisseur, der zuletzt Intendant in Stockholm war, schon lange: bereits zwei Mal hat er Hamlet auf die Bühne gebracht. Zur Eröffnung des Düsseldorfer Schauspielhauses kehrt er zu diesem Stoff zurück, auch, weil Hamlet an den Grundfragen der eigenen Arbeit rührt: der Suche nach Wahrhaftigkeit mit den Mitteln der Illusion.
Aus dem Englischen von Werner Buhss / In einer Bearbeitung von Staffan Valdemar Holm
Regie
Staffan Valdemar Holm
Bühne
Bente Lykke Møller
Kostüme
Bente Lykke Møller
Torben Lendorph
Dramaturgie
Ludwig Haugk
Rainer Bock / Claudius (König von Dänemark), Geist von Hamlets Vater
Imogen Kogge / Gertrud (Königin von Dänemark)
Aleksandar Radenković / Hamlet
Markus Danzeisen / Horatio
Sven Walser / Polonius
Taner Sahintürk / Laertes
Lea Draeger / Ophelia
Marianne Hoika / Rosenkranz
Winfried Küppers / Güldenstern
5. November, 19.30 Uhr
10. November, 19.30 Uhr
12. November, 19.30 Uhr
13. November, 19.30 Uhr
18. November, 19.30 Uhr
22. November, 19.30 Uhr
24. November, 19.30 Uhr