Während die höfische Gesellschaft zunächst nur Hohn und Spott für den Sonderling übrig hat, folgt dieser einzig seinem Gefühl: Was er haben will, das nimmt er sich – auch wenn er dafür töten muss. So sieht sich der ‚edle Wilde’, der tötet, ohne zu wissen, was er tut, bald mit einer scheinbar zivilisierten Gesellschaft konfrontiert, die sich zwar innerhalb der von ihr festgelegten Regeln bewegt, aber letztlich genauso mörderisch handelt.
Und doch: Trotz (oder gerade wegen?) seiner nahezu pathologischen Allmachtsphantasie schafft Parzival es, den anfänglichen Spott in uneingeschränkte Bewunderung umschlagen zu lassen. Wer ist dieser ewig suchende Parzival? Ein Verbrecher? Ein Held?
Fest steht: Am Ende kommt mit dem heiligen Gral die Erlösung ins Spiel - offen bleibt für wen und wer sie überlebt.
Regie Julia Hölscher Ausstattung Carolin Roider Dramaturgie Martin Hammer
Es spielen Lisa Natalie Arnold (Gawain), Julie Engelbrecht (Blanchefleur), Johanna Emil Fülle (Jeschute/Kundrie), Moritz Grove (Parzival), Stephan Haschke (Kay), Jenny Kellner (Sigune), Dominik Lindhorst (Galahad), Alexander Scala (Ither/Trevrizent/Bedivere/Der Nackte)