Der Augenmensch Kandaules, der die Dinge sieht, wie sie sind, erhält von seinem griechischen Freund Gyges einen Ring mit der magischen Kraft, seinen Träger unsichtbar zu machen. So kann er noch das letzte Geheimnis, das ihm anvertraut ist, lüften – er lädt Gyges ein, unbemerkt in sein Schlafzimmer zu kommen, um die Schönheit seiner Frau zu bewundern. Die Aufklärung, die entschleiern muss, kein Geheimnis verträgt, immer „kommuniziert“ und an die Öffentlichkeit zerrt, steht in diesem Stück gegen die alte Kraft des Glaubens und der Bedeutsamkeit, der Repression und des Fanatismus, die unversöhnlich, blutschreierisch und überdreht jede Grenzverletzung für eine Lebens- und Weltfrage hält.
Die Tiroler Regisseurin Nora Schlocker *1983 inszeniert die selten gespielte Tragödie von Friedrich Hebbel, in der der Widerspruch zwischen Moderne und Tradition, Transparenz und Geheimnis unaufgelöst bleibt.
Regie Nora Schlocker,
Bühne Jessica Rockstroh,
Kostüme Caroline Rössle-Harper
Mit Britta Hammelstein, Stefan Konarske, Friederike Ott, Katrin Röver, Werner Wölbern, Paul Wolff-Plottegg
Weitere Vorstellungen im Residenztheater
MO 26. DEZ 11, 18:00 Uhr
DI 27. DEZ 11, 19:00 Uhr
DO 05. JAN 12, 19:30 Uhr
FR 06. JAN 12, 19:00 Uhr
MI 18. JAN 12, 20:00 Uhr
DI 24. JAN 12, 20:00 Uhr
DO 26. JAN 12, 20:00 Uhr
Informationen unter www.residenztheater.de/spielplan