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GROSS UND KLEIN von Botho Strauss, Deutsches Theater Berlin

Premiere 15. März 2008 um 19.30 Uhr

 

Dreißig Jahre sind seit der Uraufführung der Szenen »Groß und klein« von Botho Strauß vergangen. Das Schicksal von Lotte, einer arbeitslosen und in Scheidung lebenden Grafikerin, die rastlos unterwegs ist, immer auf der Suche nach Menschen, denen sie helfen kann, obschon eher sie Hilfe benötigt, die Sinn und Transzendenz in unserer säkularisierten Welt vermisst, ist immer noch von bestürzender Aktualität.

Ihre träumerische Wanderung durch Orte deutscher Seelenlandschaft, ihr Leidensweg beginnt als Teilnehmerin einer Pauschalreise nach Marokko und endet im Wartezimmer einer Arztpraxis, hat Botho Strauß in einem Panoptikum (bundes)deutscher Realität angesiedelt: »Gegenwart als Mysterium. Man ist der Eingeweihte einer Passage, die man nicht überblickt.«

 

Entfremdung, soziale Beziehungslosigkeit, die Unfähigkeit zu wirklichem menschlichen Kontakt prägen die Verhältnisse. Wer ist krank? Die, die sich mit der Realität arrangieren können oder die, die überall anecken? Je ohnmächtiger Lotte objektiv wird, desto grandioser wird ihr subjektives Selbstverständnis. Sie fühlt sich auserwählt als eine der 36 Gerechten, die nach jüdischer Überlieferung in jeder Generation im Verborgenen Gutes tun und die Welt vor dem Untergang retten. Das Große kippt ins Kleine und umgekehrt.

 

Regie Barbara Frey

Bühne Bettina Meyer

Kostüme Gesine Völlm

 

Darsteller Margit Bendokat | Meike Droste | Nina Hoss | Friederike Wagner | Matthias Bundschuh | Christian Grashof | Frank Seppeler

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