Da es Marinelli nicht gelingt, den Grafen Appiani aufzuhalten, lässt er das Paar auf dem Weg zur Trauung überfallen. Appiani wird versehentlich erschossen. Unter dem Vorwand, sie zu schützen, wird Emilia ins nahegelegene Lustschloss des Prinzen gebracht. Ihre Mutter Claudia ahnt die wahren Zusammenhänge; auch die vom Prinzen abgewiesene Orsina durchschaut das Spiel und entdeckt es Emilias hinzueilendem Vater Odoardo.
In der immer rasanter sich zuspitzenden Handlung verstricken sich die Figuren in ein Labyrinth, das sie auf fatale Weise mit dem eigenen Begehren konfrontiert. So auch Emilia. Im Jahr 1772 zeigt der Aufklärer Lessing in seinem „großen Exempel der dramatischen Algebra" (so Friedrich Schlegel) eine züchtige Bürgerstochter, die sehr wohl weiß: „Ich habe Blut, mein Vater, so jugendliches, so warmes Blut als eine. Auch meine Sinne sind Sinne." In diesem Wissen um ihre Verführbarkeit liegt Emilias Modernität wie auch ihre Tragik.
Jan Philipp Gloger inszenierte am Theater Augsburg bereits Goethes Clavigo und arbeitet außerdem am Schauspiel Essen und am Bayerischen Staatsschauspiel in München.
Inszenierung: Jan Philipp Gloger
Bühnenbild: Bettina Kraus, B.
Kostüme: Karin Jud
Dramaturgie: Geeske Otten
Emilia Galotti: Karoline Reinke
Odoardo Galotti: Klaus Müller
Claudia Galotti: Ute Fiedler
Hettore Gonzaga: André Willmund
Marinelli: Michael Stange
Conti: Philipp von Mirbach
Graf Appiani: Gustav Koenigs
Gräfin Orsina: Franziska Arndt
Weitere Termine:
Sa 11.10.08 · Di 14.10.08 · Fr 17.10.08 · Do 23.10.08 · Sa 01.11.08 · Mi 05.11.08 · Fr 14.11.08 · So 14.12.08 · Sa 20.12.08 · Di 23.12.08 · Fr 02.01.09 · So 04.01.09 · Fr 09.01.09 · Do 22.01.09