Desungeachtet verhöhnt Danton Robespierre in einem persönlichen Gespräch wegen dessen zur Schau getragenen Tugendhaftigkeit. Umso leichter folgt Robespierre dem Ratschlag des jungen Fanatikers Saint-Just, Danton und seine engsten Verbündeten, Hérault de Séchelles und Camille Desmoulins, festnehmen zu lassen. Obwohl Danton frühzeitig von der drohenden Verhaftung erfährt, weigert er sich zu fliehen und liefert sich somit indirekt Robespierre aus.
Danton und seine Freunde sind im Gefängnis. Auf die Hilfe der Massen, die ursprünglich geschlossen hinter Danton gestanden sind, kann er sich nicht mehr wirklich verlassen – die offizielle Meinung beginnt sich bereits, zumindest teilweise, gegen ihn zu wenden.
Vor dem Revolutionstribunal kann sich der von seinen Gegnern gefürchtete Rhetoriker Danton gekonnt verteidigen, sodass er kurzzeitig wieder Oberhand gewinnt. Doch Saint-Just legt gefälschtes Belastungsmaterial gegen die Beschuldigten vor. Danton klagt daraufhin Robespierre, Saint-Just und ganz allgemein die „Raben des Wohlfahrtsausschusses“ des Hochverrats an. Die Zuhörer sind gespalten und die Gefangenen werden mit Gewalt abgeführt.
Vor dem versammelten Volk werden Danton und seine Freunde guillotiniert – die Hinrichtung wird vom der Menge jubelnd gefeiert und mit gebrüllten „Heil!“-Rufen quittiert.
Desmoulins irrsinnig gewordene Gattin Lucile besiegelt, nach ihrem Lied vom Schnitter Tod, mit den Worten „Es lebe der König“ auch ihr eigenes Schicksal.
Über viele Jahrzehnte belebten nicht weniger als vier Opern sowie fünf Ballette (darunter jeweils zwei Uraufführungen) von Gottfried von Einem den Spielplan der Wiener Staatsoper. Anlässlich des 100. Geburtstags des – wie er sich gerne selbst bezeichnete – „Componisten“ kehrt nun jenes Werk zurück an das Haus am Ring, mit dem ihm 1947 bei den Salzburger Festspielen der große internationale Durchbruch gelungen war: Dantons Tod. Von Einem hatte die Büchnersche Revolutions-Trag.die kongenial für das Musiktheater neu erschaffen und gemäß dem Postulat seines Lehrers Boris Blacher das Musikalische und Theatralische so ineinander verschränkt, dass die Zuhörer die dramatischen Begebenheiten auf musikalischem Wege optimal vermittelt bekommen
OPER IN ZWEI TEILEN
TEXT: BORIS BLACHER UND GOTTFRIED VON EINEM NACH GEORG BÜCHNER
Dirigentin: Susanna Mälkki° |
Regie und Licht: Josef Ernst Köpplinger°
Bühnenbild: Rainer Sinell° |
Kostüme: Alfred Mayerhofer
Choreographie: Ricarda Regina Ludigkeit°
Chorleitung: Martin Schebesta
Georges Danton Wolfgang Koch
Camille Desmoulins Herbert Lippert
Hérault de Séchelles Jörg Schneider
Robespierre Thomas Ebenstein
St. Just Ayk Martirossian
Herman Clemens Unterreiner
Simon Wolfgang Bankl
Ein junger Mensch Wolfram Igor Derntl
Erster Henker Wolfram Igor Derntl
Zweiter Henker Marcus Pelz
Julie Alexandra Yangel
Lucile Olga Bezsmertna
Eine Dame Ildikó Raimondi
Ein Weib Zoryana Kushpler
Orchester der Wiener Staatsoper
Chor der Wiener Staatsoper
° Debüt an der Wiener Staatsoper | Alle Solistinnen und Solisten geben ihr Rollendebüt an der Wiener Staatsoper.
Sonntag, 18. März 2018, 11.00 Uhr: Einführungsmatinee mit Mitwirkenden der Premiere
Reprisen: 27., 31. März, 3., 6., 9. April 2018
Die Premiere am 24. März 2018 wird live auf Radio Ö1 (+ EBU) sowie mit WIENER STAATSOPER live at home übertragen.
Kombiticket-Angebot
Für die Vorstellungsserien der Premierenproduktionen von Dantons Tod an der Wiener Staatsoper und Der Besuch der alten Dame im Theater an der Wien (Premiere am 16. März 2018) anlässlich des 100. Geburtstags des Komponisten Gottfried von Einem bieten die beiden Institutionen ein attraktives Ticket-Kombiangebot:
Für eine gekaufte Eintrittskarte in einem der beiden Häuser gibt es beim Kauf eines Vollpreis-Tickets in der jeweils anderen Spielstätte eine Ermäßigung von 30%.
BesucherInnen, die bereits für beide Produktionen Karten gekauft haben, können – bei Vorlage beider Eintrittskarten – entweder für die erworbene Karte in der Wiener Staatsoper oder jene im Theater an der Wien einen Gutschein im Wert von 30% des bezahlten Vollpreises in Anspruch nehmen. Die Ermäßigungen bzw. Gutscheine gibt es in der Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien sowie in der Tageskasse des Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien.
Bild: Gottfried von Einem