Ihr Mann Willie, zu dem sie nie in körperliche Nähe tritt, bleibt stets im Hintergrund, von wo er wortkarg Winnies Redefluss kommentiert. So pendelt ihr Monolog zwischen Selbstgespräch und Anrede hin und her. Winnies Reden ist ihre Möglichkeit, sich durch den langen Tag zu helfen. Die Zahl der Worte und Gegenstände, die ihr zur Verfügung stehen, ist eng begrenzt, und sie spürt die Gefahr, dass ihr beides ausgehen könnte. Dennoch lebt sie in der Überzeugung, immer wieder einen glücklichen Tag verbracht zu haben. »Oh, dies ist ein glücklicher Tag, dies wird ein glücklicher Tag gewesen sein! Trotz allem. Bislang.«
Mit der Figur ‚Winnie‘ in Glückliche Tage hat der große irische Dramatiker eine der am meisten irritierenden Figuren der Theatergeschichte geschaffen. Samuel Beckett gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. 1969 erhielt er den Literatur-Nobelpreis.
Die Heidelberger Neuinszenierung liegt in den Händen der Regisseurin Marie Bues. Sie arbeitete bisher u. a. in Osnabrück, Basel, München und Berlin. In der vergangenen Spielzeit setzte sie die Uraufführung Die Verfassung der Strände von Stephan Lack am Theater und Orchester Heidelberg in Szene. Ab der Spielzeit 2013/14 übernimmt sie die Leitung des Theaters Rampe in Stuttgart.
Aus dem Englischen von Erika und Elmar Tophoven
Regie Marie Bues
Bühne und Kostüme Blanka Rádóczy
Musik Matthias Grübel
Dramaturgie Anna-Sophia Güther
Winnie Christina Rubruck
Willie Stefan Reck