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Giuseppe Verdi, "Il trovatore" - Staatsoper Stuttgart

PREMIERE Sonntag, 9. Juni 2024, 18 Uhr, Opernhaus

Wirklichkeit nachbilden sei schön und gut, so Verdi, „aber Wirklichkeit erfinden ist besser, weit besser.“ Und was für eine Wirklichkeit da erfunden wird: Vertauschte Kinder, gerächte Mütter, geopferte Geliebte… Eine fast mythische Erzählung voll unglaublicher Wendungen, die die Figuren immer wieder in Ausnahmezustände versetzen.

 

Copyright: Matthias Baus

Verdi ging es um die Glaubwürdigkeit der Emotionen, nicht um die der Handlung. Gesang als Utopie, als Öffnung eines Raumes, den es in der nachgebildeten Wirklichkeit nicht gibt. In seiner Inszenierung von Verdis Troubadour-Oper begibt sich Paul-Georg Dittrich auf die Suche nach diesem Moment.

Für das Verständnis von Verdis Il trovatore ist weniger interessant, was die Figuren im Lauf des Stückes tun, als die Frage, warum sie es tun. Die Grundkonstellation und die daraus resultierenden Motivationen gleichen sich in jeder Episode: Azucena will den Tod ihrer Mutter rächen, die von den Leuten des alten Grafen Luna als Hexe verbrannt wurde. Ein erster Versuch scheiterte spektakulär: Sie entführte einen Sohn des alten Grafen, um ihn in eben jenes Feuer zu stoßen, in dem ihre Mutter den Tod fand. Anstatt des fremden Kindes verbrannte sie jedoch ihres. Den Sohn des alten Grafen zog sie als den eigenen auf. Er ist Instrument ihrer Rache und gleichzeitig Ersatz für den leiblichen Sohn. Manrico ist dieser Sohn sowie der titelgebende Troubadour. Er ist somit der Bruder des Grafen Luna.

Beide wissen allerdings nichts von ihrer Verwandtschaft. Im Gegenteil: auf verschiedenen Seiten kämpfen sie in einem Bürgerkrieg gegeneinander. Leonora lebt im Umfeld des Grafen Luna, der sie begehrt. Sie ist aber in Manrico verliebt, der ihre Liebe aus der Ferne erwidert. Aus diesen mehrfach verwickelten Grundsituationen schlagen die Episoden des Trovatore ihre Funken.

Dramma lirico in vier Teilen
Libretto von Salvadore Cammarano und Leone Emanuele Bardare
nach El trovador von Antonio García Gutiérrez
in italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung Antonello Manacorda
Regie Paul-Georg Dittrich
Bühne Christof Hetzer
Kostüme Mona Ulrich
Choreografie Janine Grellscheid
Licht Alex Brok
Dramaturgie Ingo Gerlach

Chor Manuel Pujol
Kinderchor Bernhard Moncado

Graf von Luna Ernesto Petti
Leonora Selene Zanetti
Azucena Kristina Stanek
Manrico Atalla Ayan
Ferrando Michael Nagl
Inez Itzeli Jáuregui
Ruiz Piotr Gryniewicki
Ein alter Mann William David Halbert
Ein Bote Ruben Mora Villegas
Musiker*innen des Staatsorchesters Stuttgart, Mitglieder des Staatsopernchores, Kinderchor der Staatsoper Stuttgart

Weitere Vorstellungen
12. / 16. / 23. Juni 2024
1. / 4. / 9. / 16. Juli 2024

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