Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Gift. Eine Ehegeschichte" VON LOT VEKEMANS, Schauspiel Wuppertal"Gift. Eine Ehegeschichte" VON LOT VEKEMANS, Schauspiel Wuppertal"Gift. Eine...

"Gift. Eine Ehegeschichte" VON LOT VEKEMANS, Schauspiel Wuppertal

Premiere 19.02.2016 19:30 Uhr / Theater am Engelsgarten. -----

Vor Jahren haben sie ihr gemeinsames Kind bei einem Unfall verloren. In einer Silvesternacht – ausgerechnet zur Jahrtausendwende – hat er sie dann verlassen. Jetzt treffen sich eine Frau und ein Mann am Grab ihres Kindes wieder. Auf dem Friedhof sei Gift entdeckt worden, alle Gräber müssten umgelegt werden.

Eine unbehagliche Situation an einem unbehaglichen Ort. Er ist nach Frankreich gezogen und erwartet ein Kind, zusammen mit einer anderen Frau. Sie ist im gemeinsamen Haus geblieben und hat sich in ihrer Trauer eingerichtet. Wer hat es „richtig“ gemacht? Ein neues Leben, neue Hoffnung, ein neues Kind? Oder Aushalten des Schmerzes, Verharren im Gedenken an den toten Sohn? Obwohl längst getrennt, versuchen die beiden ihre Geschichten zusammenzubringen.

 

In der prekären Situation gerät die Möglichkeit sprachlicher Verständigung gelegentlich an ihre Grenzen – was durchaus komische Züge trägt. Sie durchleben den gemeinsamen Schmerz, die gegenseitigen Vorwürfe und das Befremden über die unterschiedlich gelebten Leben.

 

Die niederländische Autorin Lot Vekemans schreibt berührend über zwei vom Schicksal getroffene Menschen, die sich auf der Suche nach sich selbst und nach dem anderen umkreisen und am Ende erfährt das Stück noch eine ziemlich überraschende Wendung. LOT VEKEMANS Wurde 1965 in Oss in den Niederlanden geboren. Sie studierte Soziale Geografie an der Reichsuniversität Utrecht, im Anschluss absolvierte sie die Ausbildung zur Theaterautorin an der Akademie für Autoren ’t Colofon in Amsterdam.

 

Seit 1995 ist sie als Autorin für das Jugendtheater und auch das Erwachsenentheater tätig. Stücke u.a. Truckstop (2002), Fremde Vögel (2004), Schwester von (2005), Judas (2007). 2004 gründete Lot Vekemans die Theatergruppe Stiftung M.A.M. (Mehrere Antworten Möglich). Für ihre Stücke wurde sie vielfach ausgezeichnet. Für Gift. Eine Ehegeschichte erhielt sie den Taalunie Toneelschrijfprijs 2010, den Preis für das beste aufgeführte Stück in den Niederlanden.

 

Die Uraufführung von Gift. Eine Ehegeschichte erfolgte am 18. Dezember 2009 am Stadttheater Gent; die Deutsche Erstaufführung am 2. Juni 2011 als Gastspiel des NT Gent am Schauspiel Köln. 2012 veröffentlichte Lot Vekemans ihren Debütroman Een bruidsjurk uit Warschau, der für den Anton Wachterprijs nominiert wurde.

 

Regisseur JOS VAN KAN Studium in Utrecht, Assistenzen u.a. bei Johan Simons, bis heute über 75 Schauspiel-, Musiktheater- und Operninszenierungen. Arbeiten in den Niederlanden u.a. im Auftrag des Concertgebouw Amsterdam, Holland Festival, Ives Ensemble, Asko-Schönberg Ensemble und Orkater. Von 1995 bis 2003 künstlerische Leitung der Theatergruppe Maccus in Delft. Neben vielen musikalischen Uraufführungen Inszenierungen von Werken zeitgenössischer Komponisten und von Barockopern. Zahlreiche Einladungen zu internationalen Festivals, u.a. Tapei, Shanghai, Singapur, zum Bayreuther Barockfestival und dem Festival Musik 21 in Hannover. Arbeitet als fester Gast bei Slagwerk Den Haag und Tryater in Leeuwarden. Inszenierungen in Deutschland, u.a. am Schauspiel Essen, Theater Osnabrück, Staatstheater Schwerin, Staatstheater Braunschweig. Am Schauspiel der Wuppertaler Bühnen inszenierte er Die schöne Müllerin.

 

Deutsch von Eva Pieper und Alexandra Schmiedebach

 

Inszenierung Jos van Kan

Bühnenbild und Kostüme Siegfried Mayer

Musik Wiebe Gotink

Dramaturgie Dr. Cordula Fink-Schürmann

Regieassistenz Alexander Bangen

Inspizienz Luisa Rubel

 

Sie Philippine Pachl

Er Thomas Braus

 

Weitere Vorstellungen 20. und 24. Februar.

 

„Gift. Eine Ehegeschichte“ von Lot Vekemans ist auch als eBook erschienen. Über die Website www.textbuehne.eu können Sie das Theaterstück in diversen Online-Shops bestellen.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 17 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑