Pinkerton verlässt Butterfly, verspricht jedoch, wiederzukommen. Und so wartet Cio-Cio-San zusammen mit ihrem aus der Liebesbeziehung hervorgegangenen Kind auf seine Rückkehr. Nach Jahren des Wartens kehrt Pinkerton wieder – mit seiner jungen Frau Kate. Er möchte sein Kind mit nach Amerika nehmen. Für Butterfly bricht eine Welt zusammen: Der Tradition ihrer Ahnen folgend, bleibt ihr nurmehr der Tod.
Nachdem Puccini 1899 „Tosca“ vollendet hatte, suchte er nach einem neuen Sujet für eine Oper. Er beschäftigte sich mit Stoffen wie „Pelléas et Mélisande“, „Les Misérables“, „Cyrano de Bergerac“ und dem Leben von Marie Antoinette, wurde aber nicht so recht fündig. Während er 1900 anlässlich der englischen Premiere von „Tosca“ in London weilte, sah er den Einakter „Madam Butterfly“ des amerikanischen Stückeschreibers David Belasco, welches auf einer Kurzgeschichte von John Luther Long basierte, die 1898 im renommierten New Yorker Century Illustrated Magazine veröffentlicht wurde. Obwohl Puccini der englischen Sprache nicht mächtig war, rührte ihn die Geschichte zu Tränen und er begann mit seinen Librettisten sofort mit der Arbeit. Er ließ sich aus Tokio Schallplatten mit japanischen Volksliedern schicken, sah sich in Mailand die berühmte japanische Tragödin Sada Yacco an und informierte sich bei der japanischen Gesandten in Viareggio über Traditionen und Bräuche. Und so komponierte er für die zerbrechliche Geisha einige seiner schönsten Melodien. In einer virtuos gehandhabten Musiksprache zeichnet er Butterflys psychologische Entwicklung vom naiv verliebten Mädchen zur tragischen Heroine, für die ihre Sehnsucht nach der Ferne im Tod endet.
Japanische Tragödie in drei Akten von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa
nach dem gleichnamigen Drama von David Belasco
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung David Marlow
Inszenierung Norbert Hilchenbach
Bühnenbild Peer Palmowski
Kostüme Yvonne Forster
Licht Ernst Schießl
Chor Wolfgang Müller-Salow
Dramaturgie Ina Wragge
Regieassistenz Tobias Kramm
Inspizienz Svenja Wessing
Cio-Cio-San Veronika Haller
Suzuki Kristine Larissa Funkhauser
Kate Eva Trummer
Pinkerton Richard Furman
Yamadori Kejia Xiong
Sharpless Kenneth Mattice
Goro Richard van Gemert
Yakusidé Peter Neuhaus
Onkel Bonze Rainer Zaun
Mutter Verena Grammel
Gisela Ribbert
Tante Anja Frank-Engelhaupt
Andrea Kleinmann
Kusine Kisun Kim
Kommissar Tae-Hoon Jung
Standesbeamter Dirk Achille
Kind Jan Rojewski
Sami Seyhan
Weitere Aufführungstermine: 10.6., 14.6. (18 Uhr), 19.6., 26.6. 2015– jeweils um 19.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben