
Ungewöhnlich farbenreich war dann die konzentrierte Wiedergabe von Präludium und Fuge e-Moll WoO 13 von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Bearbeitung für Orgel von William Thomas Best. Brillante Arpeggien und schwungvolle dynamische Steigerungen gipfelten in einer Fuge, deren Thema mit einem Septimensprung fesselte. Kapriziöse Intervallsprünge und virtuose Energie imponierten bei dieser Wiedergabe besonders. Fließende Themen und kontrapunktische Verdichtung wurden präzis betont.
Die kontrapunktisch reiche Ciaccona des Barockkomponisten Bernardo Storace interpretierte Adriano Falcioni mit geradezu sinnlicher Klanglichkeit, die auch an die spätere Welt eines Brahms und Reger erinnerte. Melodien und Tänze seiner Zeit hat Storace hier meisterhaft verarbeitet.
Ausufernde Harmonik, die aber von Falcioni gut beherrscht wurde, zeigte sich zuletzt bei der monumentalen zweiten Sonate in d-Moll op. 60 von Max Reger. Das wiederkehrende Motiv des ersten Satzes erreichte mit ungestümer Emphase schließlich die gewaltige Coda. Harmonische Mehrdeutigkeit zeigte sich im zweiten Satz, der durch chromatische Tonartwechsel fesselte. Die geheimnisvolle Stimmung dominierte nicht nur beim abschließenden Andante sostenuto. Sehr energisch wirkte dann der letzte Satz mit einer Introduction und Fuge, die sich ständig weiterzuentwickeln schien. So erreichte die Dynamik eine ungeheure Intensität und Klarheit. Zuletzt folgte dann eine eruptive Fugenexplosion. Adriano Falcioni verstand es sehr gut, den Klangfarbenreichtum der Orgel zu betonen. Wuchtige Barock-Akkorde und ein grandioses D-Dur-Finale rundeten diese eindrucksvolle Wiedergabe ab.


















