Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Geschichten aus dem Wiener Wald" von Ödön von Horváth im Deutschen Theater Berlin"Geschichten aus dem Wiener Wald" von Ödön von Horváth im Deutschen Theater..."Geschichten aus dem...

"Geschichten aus dem Wiener Wald" von Ödön von Horváth im Deutschen Theater Berlin

Premiere 29. März 2013, 19.30 Uhr. -----

„Ich hab mal Gott gefragt, was er mit mir vorhat. – Er hat es mir aber nicht gesagt, sonst wär ich nämlich nicht mehr da. – Er hat mir überhaupt nichts gesagt. – Er hat mich überraschen wollen. – Pfui!“

Eine stille Straße: eine Fleischhauerei, ein Tabakladen, eine Puppenklinik, eine Handvoll Menschen, die ihre gewohnten Kreise ziehen. Marianne, die Tochter des „Zauberkönigs“, soll den Fleischhauer Oskar heiraten, da dieser ein wohlhabender, anständiger Mann ist. Doch Marianne zieht es zu Alfred, der sich bisher durch Frauen und Pferdewetten über Wasser hielt. Alfred beendet sein Verhältnis zu Valerie, die ihn bisher finanzierte, und Marianne verlässt ihren Vater für ihre große Liebe. Ein Jahr später bekommen beide ein Kind und müssen erkennen, dass sich ihr Traum von Liebe und Zusammenhalt nicht erfüllt: Der kleine Leopold wird zu Verwandten aufs Land gegeben, Marianne versucht sich als Tänzerin, und das Unglück nimmt seinen Lauf...

 

Mit dem Volksstück "Geschichten aus dem Wiener Wald", 1931 am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt, hat Horváth höchste Annerkennung sowie heftigste Ablehnung erfahren, liefert er doch zugleich die Karikatur des Volksstücks: Düster und böse sind seine Menschenzeichnungen, wenngleich süßliche Lieder die Szene bestimmen, schäbig der Kern, der hervortritt, wenn den Figuren ihre Masken heruntergerissen werden. Allesamt sind sie gezeichnet durch den Ersten Weltkrieg, die anhaltende wirtschaftliche Krise und den Nationalsozialismus der seinen Schatten bereits voraus wirft. Tod und Verlust, Lüge und Enttäuschung bestimmt das Leben der Horvathschen Menschen, es sind Verlorene in einer ordnungslosen Zeit – und trotz ihrer Bestialität doch seltsam liebenswert und komisch in ihren Verrenkungen und Verirrungen, in ihrer Naivität und Liebessehnsucht.

 

Regie Michael Thalheimer

Bühne Olaf Altmann

Kostüme Katrin Lea Tag

Musik Bert Wrede

Dramaturgie Sonja Anders

 

Katrin Wichmann (Marianne),

Andreas Döhler (Alfred),

Almut Zilcher (Valerie),

Michael Gerber (Zauberkönig),

Peter Moltzen (Oskar),

Katrin Klein (Die Mutter),

Simone von Zglinicki (Die Großmutter),

Moritz Grove (Erich),

Harald Baumgartner (Rittmeister),

Henning Vogt (Havlitschek),

Jürgen Huth (Der Mister),

Georgia Lautner (Ida)

 

Termine

30. März 2013, 19.30 Uhr

05. April 2013, 20.00 Uhr,

16. April 2013, 20.00 Uhr,

24. April 2013, 19.00 Uhr,

01. Mai 2013, 19.30 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

TIEFER HINTERSINN -- Belcea Quartet im Ordensaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Die rumänische Violinistin Corina Belcea, der koreanisch-australische zweite Geiger Suyeon Kang, der polnische Bratschist Krzysztof Chorzelski und der französische Cellist Antoine Lederlin bilden das…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFTLICHE THEMEN -- Richard-Strauss-Fest bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen im Forum am Schlosspark

Dies war eine besondere Hommage an das Münchner Original Richard Strauss, der als Musiker Weltruhm genoss und beim Kartenspiel auch hemdsärmelig sein konnte. Zunächst musizierte die Deutsche Radio…

Von: ALEXANDER WALTHER

Zwischen den Welten -- "Rusalka" von Antonín Dvořák in der Deutschen Oper am Rhein

Kein Wunder, dass Rusalka sich fort wünscht. In Vasily Barkhatovs Inszenierung der Oper "Rusalka" von Antonín Dvořák für die Deutsche Oper am Rhein lebt Rusalka in einem Kloster, das mehr dem…

Von: Dagmar Kurtz

MENSCHLICHKEIT ALS VERBINDENDER FADEN -- Neue CD: "Ground - Toccatas & Ambients" mit Tamar Halperin bei Neue Meister

Man könne sagen, dass unsere gemeinsame Menschlichkeit der verbindende Faden sei. Unsere Menschlichkeit sei der Grund, so die israelische Pianistin und Cembalistin Tamar Halperin, die jetzt mit ihrem…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUARTIGE KLANGÄSTHETIK -- "Der rote Wal" von Vivan & Ketan Bhatti in der Staatsoper STUTTGART

Natürlich denkt man bei diesem Werk auch an Helmut Lachenmanns Oper "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern". Eine junge Frau versucht, sich gesellschaftlich und politisch zu positionieren. Die RAF…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑