Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Georg Büchner, WOYZECK, Maxim Gorki Theater BerlinGeorg Büchner, WOYZECK, Maxim Gorki Theater BerlinGeorg Büchner, WOYZECK,...

Georg Büchner, WOYZECK, Maxim Gorki Theater Berlin

Premiere am Montag, 25. Mai 2009, um 19.30 Uhr

 

„Meine Herren, meine Damen, hier sind zu sehn das astromnomische Pferd und die kleine Kanaillevogele, ist kein viehdummes Individuum. Herein. Es wird sein die räpräsentation.“

Am Abend des 21. Juni 1821 stach der 41jährige Gelegenheitsarbeiter Woyzeck mit einer abgebrochenen Degenklinge die 46jährige Baaderswitwe Woost nieder. 1824 wurde er in Leipzig hingerichtet.

 

12 Jahre später begann Georg Büchner das Material über Woyzeck zu einem Drama zu verarbeiten. Büchner konnte das Stück nicht zu Ende bringen, er starb im selben Jahr 23-jährig. „Woyzeck“ ist ein uneingelöstes, nicht geordnetes Werk: rau, kalt, heiß, bodenlos – in jeder Hinsicht extrem. Die Kategorien Opfer/Täter, krank/normal, gut/böse werden in den Fragmenten ad absurdum geführt. Noch immer taucht Woyzeck aus der Masse auf, für einen Moment nur, bevor sich seine Geschichte in der endlosen unverhältnismäßigkeit der Verhältnisse verliert.

 

Viele der überlieferten Woyzeck-Fragmente zeigen einen öffentlichen Raum: skurrile Jahrmarktsituationen, seltsame anatomische Vorführungen, Wirtshausszenen – ein Theater, das den Rhythmus und die aufgeladene Atmosphäre von Straße, Zirkus, Jahrmarkt aufnimmt. Aus dieser Perspektive setzt Tilmann Köhler mit seiner Lesart von „Woyzeck“ an. Das Theater wird zur Straße, oder, wie es in einer Regieanweisung in „Woyzeck“ heißt: „Oeffentlicher Platz. Buden. Volk“.

 

Es spielen: Hilke Altefrohne (Doktor), Julischka Eichel (Marie); Max Fröhlich (Andres), Michael Klammer (Woyzeck), Robert Kuchenbuch (Hauptmann/Tambourmajor)

 

Regie: Tilmann Köhler,

Bühne: Karoly Risz,

Kostüme: Susanne Uhl,

Musiker: Daniel Büttner, Nikolaus Neuser, Jörg-Martin Wagner (Komposition)

 

Es wird darauf hingewiesen, dass WOYZECK eine Vorstellung mit überwiegend Stehplätzen ist. Es gibt leider keine Garantie auf einen Sitzplatz.

 

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 9 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

ZWISCHEN HIMMEL UND HOLZWÄNDEN - Ruß - eine Geschichte von Aschenputtel" mit dem Staatsballett Karlsruhe im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

In einem faszinierenden Bühnenbild aus Förderkörben, Holzwänden, Wolken und geheimnisvollen Lampions inszeniert die talentierte Choreographin Bridget Breiner hier diese "Aschenputtel"-Geschichte als…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZWEI STARKE FRAUEN IM ZENTRUM - "Jenufa" von Leos Janacek konzertant in der Staatsoper STUTTGART

"Ihre Ziehtochter" ("Jeri pastorkyna") nach dem Drama von Gabriela Preissova heisst der Titel von Leos Janaceks berühmtester Oper. Zwei Frauen stehen hier im Zentrum des Geschehens. Jenufa wächst…

Von: ALEXANDER WALTHER

ENTWICKLUNG ZUR HUMANITÄT - Gastspiel "Der erste Mensch" nach Albert Camus mit Joachim Krol im Schauspielhaus STUTTGART

Der Schauspieler Joachim Krol rezitiert bei diesem besonderen Gastspiel Passagen aus dem Roman "Der erste Mensch" des französisch-algerischen Literaturnobelpreisträgers Albert Camus, der am 4. Januar…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE FUGE ALS KRÖNENDER ABSCHLUSS - "Falstaff" von Verdi in der Staatsoper Stuttgart

In der Inszenierung von Andrea Moses erfährt Giuseppe Verdis letzte Oper "Falstaff" gegen Ende hin eine fulminante Steigerung. Alles konzentriert sich zuletzt auf die rasant musizierte Schlussfuge.…

Von: ALEXANDER WALTHER

LAPTOPS IN LEDERHOSEN - "Jeeps" von Nora Abdel-Maksoud im Schauspiel Stuttgart, Kammertheater

Einen Parforceritt durch die Hölle der Leistungsgesellschaft beschwört Sebastian Kießer in seiner spritzig-witzigen Inszenierung über die Irrungen und Wirrungen eines Stuttgarter Jobcenters. "Jeeps"…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑