Auch Cahit, vom Alkohol völlig zerstört, wollte mit seinem Leben abschließen, indem er mit dem Auto ungebremst gegen eine Wand raste. Die beiden begegnen sich in der Psychiatrischen Klinik Ochsenzoll in Hamburg. Um der Kontrolle ihres traditionellen türkischen Elternhauses zu entfliehen, schlägt Sibel Cahit ein ungewöhnliches Arrangement vor: Sie schließen eine Scheinehe und wohnen zusammen, ohne ein Liebespaar zu sein. Also zieht Cahit ein frisches Hemd an, kämmt sich die Haare und bittet Sibels Eltern um die Einwilligung zur Hochzeit.
Eine merkwürdige Wohngemeinschaft wird nun gegründet: Sibel kocht und
räumt Cahits völlig verwahrloste Behausung auf. Dafür darf Cahit, wenn sie
zusammen ausgehen, den Beschützer spielen. Sibel stürzt sich in die
Exzesse des Nachtlebens, und in Cahit erwacht die Eifersucht. Zarte Bande
der Verliebtheit durchweben die Zweckgemeinschaft. Zur Katastrophe kommt
es, als Cahit im Affekt einen ehemaligen Liebhaber von Sibel tötet. Er wird zu
mehreren Jahren Haft verurteilt, und Sibel verspricht, auf ihn zu warten. Erst
nach vielen Jahren treffen sie sich in einem Hotelzimmer in Istanbul ...
Gegen die Wand ist eine packende Liebesgeschichte und eine Nahaufnahme
des Wechselspiels von Selbstzerstörung und Lebenswillen. Aus dem Milieu
der „zweiten Generation“ türkischer Immigranten ist das Geschehen
übertragbar auf Menschen in Extremzuständen, die um ihren Platz zwischen
Tradition und Freiheit kämpfen.
Inszenierung: Esther Hattenbach, Bühne / Kostüme: Geelke Gaycken
Dramaturgie: Barbara Noth
Mit: Matthias Brüggenolte (Seref), André Felgenhauer (Yunus),
Claudia Felix (Maren), Michael Großschädl (Yilmaz), Emilia Haag (Sibel),
Michael Putschli (Cahit), Stefan Schleue (Niko) und
Henning Strübbe (Der Italiener)
Weitere Vorstellungen im Schauspielhaus
Do, 07.04.2011, 20.00 Uhr
Mo, 02.05.2011, 20.00 Uhr
Di, 17.05.2011, 20.00 Uhr
Mi, 18.05.2011, 20.00 Uhr
Fr, 27.05.2011, 20.00 Uhr
Sa, 18.06.2011, 20.00 Uhr
So, 19.06.2011, 18.00 Uhr