Seine Frau Emily dagegen, eine aufstrebende Künstlerin mit christlichem Hintergrund, begeistert sich für die islamische Tradition. Der westlichen Glorifizierung des Ego setze diese etwas Größeres entgegen: das der gemeinsamen Identität ergebene Kollektiv. Ihr Galerist Isaac, er wiederum ist jüdischer Herkunft, will ihre Bilder in seiner neuesten Ausstellung präsentieren. Um das zu feiern, sind Isaac und dessen afroamerikanische Frau Jory bei Amir und Emily zur Dinner-Party eingeladen.
Eine gewisse Spannung liegt in der Luft, denn Amir hat seine Kanzlei brüskiert, als er die Gerichtsverhandlung gegen einen terrorverdächtigen Imam besuchte. Bald kommt man auf das Thema Religion und Terror zu sprechen. Amir gibt zu, beim Attentat auf das World Trade Center am 11. September 2001 einen gewissen Stolz empfunden zu haben. Was zuvor hinter einer schicken, ironisch abgeklärten Fassade von Toleranz verborgen war, kommt jetzt brutal auf den edel gedeckten Tisch: Vorurteile, Rassismus, Hass. Die Situation eskaliert in rasender Geschwindigkeit …
Das Stück war 2013 ein Sensationserfolg am New Yorker Broadway und wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Bissig, pointiert, komisch und abgründig erzählt es von den großen Themen unserer Zeit. Es geht um Identität und Religion, Rassismus und Integration, Gott und Geld. »Geächtet« ist ein Stück der Stunde.
Deutsch von Barbara Christ
Regie
Elias Perrig
Beate Faßnacht
Kostüme
Sara Kittelmann
Dramaturgie
Christopher Hanf
Amir
Jon-Kaare Koppe
Emily
Melanie Straub
Isaac
Philipp Mauritz
Jory
Larissa Aimée Breidbach
Abe (Hussein)
Moritz von Treuenfels
September 2016
Freitag 23.
Oktober 2016
Montag 3.
Mittwoch 12.
Sonntag 16.