Der Stoff wurde aus dem Jahr 1891 in die Gegenwart geholt und gibt nun in einfühlsamen, pointierten Songs Einblicke in das turbulente Gefühlsleben der Protagonisten: z.B. Wendla, die bereits mit 14 schwanger wird, Moritz, der von der Schule fliegt, Georg, der auf seine Lehrerin steht, Ernst, der von Hänschen träumt, und Melchior, der sich trotz Durchblick das Leben nehmen möchte.
Mit 50 Jugendlichen sowie geflüchteten und beeinträchtigten jungen Erwachsenen bringen das DNT Weimar und das »stellwerk – junges Theater Weimar« das Rockmusical auf die Bühne. Das durch die AKTION MENSCH geförderte inklusive Projekt präsentiert die erste Inszenierung des Broadway-Hits in Europa, in der die Akteure die Songs und Dialoge in Deutscher Gebärdensprache miterzählen. Zudem wird es bei allen Aufführungen englische Untertitel sowie am 2. Juni eine audiodeskriptive Vorstellung und Programmhefte in Brailleschrift geben.
Das Projekt hat junge Menschen verschiedener Kulturen und sozialer Kontexte, mit und ohne körperliche Beeinträchtigung, mit und ohne künstlerische Ausbildung bzw. Erfahrung zusammengebracht. Neben Sprach,- Gesangs- und Gebärdensprach-Coaching stand die Auseinandersetzung mit den im Stück verhandelten Themen in Bezug auf die unmittelbare Lebenswelt der Beteiligten im Zentrum der Probenarbeit: Wie geht man mit dem Thema Sexualität in den verschiedenen Kulturkreisen um? Wie steht es heute um die Fragen nach Verhütung, Homosexualität und das erste Mal? Was denken Jugendliche – in den verschiedenen kulturellen Kontexten – über Sex und Sexualmoral, was bedeutet Erwachsen werden für sie und welches Verhältnis haben sie zu Autoritäten?
Frühlings Erwachen (Spring Awakening)
Musical von Duncan Sheik (Musik) und Steven Sater (Buch & Liedtexte)
nach Frank Wedekind – Deutsche Fassung von Nina Schneider
Ein inklusives Projekt mit Jugendlichen und beeinträchtigten sowie geflüchteten jungen Erwachsenen
in Kooperation von DNT Weimar und stellwerk – junges Theater Weimar
gefördert durch die AKTION MENSCH
Musikalische Leitung: André Kassel
Regie / Choreographie: Otto A. Thoß
Pädagogische Leitung / Choreographie: Steffi Heiner
Bühne: Philip Rubner, Kostüme: Sarah Antonia Rung
Dramaturgie: Kathrin Kondaurow
Produktionsleitung: Miriam Glöckler
Weitere 13 Vorstellungen bis 3. Juni 2017 inklusive einer audiodeskriptiven Vorstellung am 2.6.2017