Seit seiner Bluttat ist Belfiore jedoch auf der Flucht. Durch die Ehe mit Anchises Nichte Arminda versucht er seinen inneren Frieden zu finden und sich eine neue Existenz aufzubauen. Don Anchise wiederum verliebt sich in seine Gärtnerin, obwohl er seiner Wirtschafterin Serpetta die Ehe versprochen hatte. Sandrinas Diener Nardo liebt vergeblich Serpetta, Arminda wird noch immer von dem Ritter Ramiro begehrt...
Sieben Personen beschreiten Irrwege der Liebe, erleben Abgründe der Seele, suchen Erfüllung in der Liebe und finden – zumindest vorläufig – Auswege aus jenem Gartenlabyrinth der Leidenschaften, in welches sie Mozart 1774/75 in seiner „La finta giardiniera“ geworfen hatte. Als klassische opera buffa bedient die „Gärtnerin“ die Frage, wie die immergleiche Geschichte von Liebe und Verwirrung im konkreten Fall neu und überraschen erzählt wird. Vergleichbar etwa der Vorgehensweise der Commedia dell’arte, eines Westerns aber auch einer modernen Soap Opera.
Nach ihrer Uraufführung 1775 wurde die Oper im Winter 1779/80 in Zusammenarbeit mit Mozart mit deutschen Texten versehen. In dieser Form als deutsches Singspiel hat sich „La finta giardiniera“ sehr schnell an den Opernhäusern durchgesetzt.
Musikalische Leitung: Jin Wang
Regie: Christian Pöppelreiter
Jin Wang
Der neue Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters, erhielt seine musikalische Ausbildung in seiner Heimatstadt Peking sowie an der Musikakademie Wien. Zu seinen Lehrer zählten neben Karl Östereicher und Leopold Hager bedeutende Künstler wie Leonard Bernstein und Zubin Metha. Er war Chefdirigent der Mährischen Philharmonie Olmütz, erster Gastdirigent der Janáček-Philharmonie Ostrava sowie seit der Spielzeit 2003/04 erster Kapellmeister der Komischen Oper Berlin. Zudem ist er erster Gastdirigent des Rumänischen Radio-Sinfonieorchesters. Mit Mozarts „Gärtnerin aus Liebe“ erarbeitet Jin Wang seine erste Opernproduktion am Mainfranken Theater.
Christian Pöppelreiter
Der Regisseur und Bühnenbildner der Produktion nahm bereits mit zehn Jahren an Vorbereitungsklassen des Dresdener Kreuzchors teil und brillierte in Walter Felsensteins Inszenierung an der Komischen Oper Berlin als Zauberflöten-Knabe. Nach Abschluss seines Studiums folgte ein Engagement als Solobratscher am Stadttheater Freiberg/Sachsen. 1964 wechselte er ins Regiefach, arbeitete zwischen 1967 und 1974 als Regisseur an der Dresdner Semperoper, wurde Chefregisseur der Rostocker Oper und war von 1980 bis 1990 an der Deutschen Staatsoper Berlin. Ab 1979 entstanden zahlreiche Gastinszenierungen an Opernhäusern in Deutschland und Österreich, unter anderem Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ im Grazer Opernhaus sowie im Festspielhaus Salzburg. Seit 1968 lehrt Christian Pöppelreiter Dramaturgie und Regie an verschiedenen Hochschulen in Dresden, Leipzig, Berlin und Rostock, seit 1986 ist er Professor und Klassenleiter für die musikdramatische Ausbildung sowie Leiter des Instituts für Musiktheater an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Graz. In der Spielzeit 2004/05 inszenierte Christian Pöppelreiter Richard Wagners „Die Feen“ am Mainfranken Theater.
Hanna Wartenegg
Die Kostümbildnerin studierte in Wien Grafik sowie Bühnen- und Filmgestaltung. Sie illustrierte Kinderbücher und arbeitete für das Max-Reinhardt-Seminar. Von 1964 bis 2001 war sie Bühnen- und Kostümbildnerin an den Vereinigten Bühnen Graz und unterrichtete seit 1972 Kostümkunde an der dortigen Universität für Musik und Darstellende Kunst. Zudem verband sie eine enge Zusammenarbeit mit Boleslav Barlog. Als Gast arbeitete sie unter anderem am Wiener Burgtheater, der Semperoper Dresden und dem Salzburger Festspielhaus, war bei Festspielen in Bregenz, Mörbisch und Bad Hersfeld tätig und beteiligte sich mit Arbeiten an Ausstellungen in Solothurn und Graz.