Seitdem hat der Begriff „Nation“ wieder Konjunktur. Friedrich Schillers wohl meistzitiertes Stück wirft einen Blick zurück in die Anfangszeit des europäischen Nationalgefühls.
„Wilhelm Tell“ erzählt den eidgenössischen Gründungsmythos als die Geschichte des Aufstandes der Ehrlichen und Heimatverbundenen gegen die Willkür der fremden Besatzer. Die Erhebung der Schweizer gegen das mächtige Österreich erfolgt nicht ohne inneren Zwang und wird zur Notwendigkeit. Nur durch Bürgerkrieg glauben die ehemals Freien verhindern zu können, ihre Identität, ihre Lebensweise, ihre Lebensgrundlage und ihre verbrieften Rechte völlig zu verlieren. In diesem Kampf gegen einen militärisch überlegenen Gegner „erfinden“ die Schweizer eine starke und neue Waffe: das Nationalgefühl. Dadurch ist ein Kompromiss von Anfang an ausgeschlossen.
Der Stoff zog Schiller mit unglaublicher „Kraft und Innigkeit“ an, denn er konnte seine historischen Studien mit einer Bewertung der europäischen Zustände zu Beginn des 19. Jahrhunderts verbinden – Napoleons Eroberungs- und Unterwerfungszug war auf einem Höhepunkt und schien nicht aufzuhalten zu sein. Schiller erweist im „Wilhelm Tell“ seine Meisterschaft in der sprachlichen Synthese von Emotion und Geist, sodass viele Wendungen zu Sprichwörtern wurden.
Der Regisseur Christian Pade ist seit der Spielzeit 2007/2008 Hausregisseur am Theater Bremen und Mitglied des Schauspiel-Leitungsteams.
Hans auf der Mauer Uwe Kramer
Berta von Bruneck Eva Gosciejewicz
Wilhelm Tell Götz Argus
Walther Fürst Volker Weidlich
Melchtal Christoph Rinke
Ulrich von Rudenz Sven Fricke
Stauffacher Tobias Beyer
Baumgarten Martin Spitzweck
Reding Dirk Audehm
Herman Geßler Martin Baum
Hedwig Tell Solveig Krebs
Rösselmann Guido Gallmann
Werner, Freiher... Sebastian Dominik
Gertrud Stauffacher Irene Kleinschmidt
Regie
Christian Pade
Ausstattung
Alexander Lintl