Als Festival ‚on tour’ reist die aktuelle Freischwimmer-Ausgabe vom 5. Oktober bis 25. November 2006 nach dem Auftakt in den Berliner Sophiensælen nach Hamburg zu Kampnagel, ans Düsseldorfer FFT und in das Theaterhaus Gessnerallee nach Zürich.
Sechs Theaterformationen aus dem deutschsprachigen Raum präsentieren dann ihre neuesten Projekte, die sie derzeit unter gleichen organisatorischen Bedingungen und im Rahmen der inhaltlichen Programmatik der vier Gastgebertheater realisieren.
Das Programm des Freischwimmer-Festivals ist auch 2006 Ergebnis einer umfangreichen Sichtung und Auswahl. Ihr voraus ging eine Ausschreibung, gerichtet an den Theaternachwuchs im deutschsprachigen Raum. Die vier produzierenden Häuser formulierten unter dem Motto „ZURÜCK“ inhaltliche Ausgangs- und Anhaltspunkte, auf die sich nun die Konzeptionen der eingeladenen Projekte auf markante und vielfältige Weise beziehen. Denn die Reaktion auf die Ausschreibung war in diesem Jahr so umfangreich und differenziert wie nie zuvor: in über 120 Bewerbungen entwickelten junge Theaterkünstler aus unterschiedlichsten Sparten, Szenen und Nationen ihre Vorhaben.
„ZURÜCK“ – entlang dieser thematischen Spur präsentiert „Freischwimmer 06“ (im Oktober / November) die Auswahl von sechs Blicken in und auf die Vergangenheit. Und die Vergangenheit tritt dabei als das in Erscheinung, was sie ist: unsere Realität. Sei es in choreographischen Inszenierungen, theatralen Interventionen und performativen Schauspielen – in allen Projekten geht es, frei von Besinnlichkeitspathos, Zweckpessimismus oder Szenedogmen so eigenwillig wie bestimmt voran. So trifft sich bei „Freischwimmer 06“ eine gegenwärtige Generation von Theaterkünstlern, die ihre Positionen in selbst definierten Zeiträumen zu suchen wissen. Der Zugriff auf eigene Geschichte und Geschichten und auf ein eigenes Theater erfolgt material-, formen- wie spartenübergreifend, mit lustvoll-herzlichem Pragmatismus, vorwurfsfrei, doch nicht minder kritisch.
Das falsche Versprechen eines immer währenden Fortschritts betrachten die sechs Freischwimmer-Produktionen mit neugieriger Ironie: Die Zukunft liegt hinter uns! Aus dieser Perspektive sind die Teams bereit, sich auf die sozialen, politischen und künstlerischen Utopien, Hoffnungen, Sehnsüchten und Erlösungsphantasien von einst einzulassen, um ihre bis heute wirksamen Strategien, Kraftfelder und Mechaniken zu studieren und daraus ihre eigenen theatralischen Entwürfe zu konstruieren: allesamt Zeitmaschinen, die nicht länger an den linearen Fahrplan der ewigen Entwicklung hin zum Besseren gebunden sind und somit geeignet, nach Herkunft, Veränderung und Glück, kurz, nach den eigenen Orten in der Zeit zu suchen.
Produktionen:
Büro für Zeit + Raum (Berlin)
Past is in front of ego.
In welcher Richtung liegt die Zukunft?
Langenbach / Iblher / Lösch (Hamburg)
Plutos – Gott des Geldes
Mamouchi (Zürich/Berlin)
Warten auf Wunder
Mercimax (Zürich)
Was wusste schon das Wasser vom Abschied
und vom Weh
Monster Truck (Hamburg/Giessen)
Live tonight!
www.freischwimmer-festival.com