Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
FREDEGUNDA von Reinhard Keiser in BremenFREDEGUNDA von Reinhard Keiser in BremenFREDEGUNDA von Reinhard...

FREDEGUNDA von Reinhard Keiser in Bremen

Tilman Knabes Inszenierung der Barockoper am 23. Februar, 19.30 Uhr, Theater am Goetheplatz

 

Hier wird mit harten Bandagen gekämpft: Fredegunda ist nicht nur ehrgeizig – sie kann auch zaubern. Das ergibt eine explosive Mischung für König Chilperich, denn Fredegunda ist Chilperichs Geliebte.

 

Sie macht sich Hoffnungen auf die Herrschaft in Frankreich. Doch die Staatsraison verlangt, dass der Franzosenkönig die spanische Prinzessin ehelicht, um seine Macht zu vergrößern. Fredegunda sieht nur noch ein Mittel: Den Krieg gegen Galsuinde, ihre Nebenbuhlerin.

 

Über 20 Jahre ist es her, dass eine Barockoper in Bremen zu sehen war. Mit der Premiere „Fredegunda“, in einer modernen Inszenierung von Tilman Knabe (in Kooperation mit der Bayerische Theaterakademie August Everding im Prinzregententheater München), startet das Theater Bremen eine Reihe von Barockopern, die in den kommenden Spielzeiten immer wieder die Schönheiten dieses Operngenres auf die Bremer Bühne bringen wird.

 

Die Musik des Barock ist wie kaum eine andere geeignet, Emotionen erlebbar zu machen, in all ihren Extremen. Ob hingebungsvolle Liebe, rasende Eifersucht, harmonische Versöhnung oder glutvolle Rache – die Komponisten des Barock waren darauf spezialisiert, die gesamte Gefühlspalette des Menschen eindrucksvoll nachzuzeichnen. Einer der erfolgreichsten norddeutschen Barockkomponisten war der Hamburger Reinhard Keiser, dessen Epos aus dem frühen Mittelalter eine Welt zwischen Zauberei, Politik und Liebe ausbreitet. Seine Musik ist eine Entdeckung, mal wunderschön und anrührend, mal leidenschaftlich und exzessiv.

 

Die Streicher der Bremer Philharmoniker unter der Leitung des renommierten Barockmusikspezialisten Christoph Hammer haben eigens für diese Produktion Spezialbögen anfertigen lassen, um den spezifisch weichen Klang der Barockmusik zu treffen. Für die Leidenschaftlichkeit und Körperlichkeit seiner Inszenierung steht auch Regisseur Tilman Knabe. Er zählt zu den wichtigsten Theatermachern in Schauspiel und Oper – ein bildmächtiger Regisseur, der zu einer außergewöhnlich expressiven Theatersprache fähig ist. Auf drastische Weise stellt Tilman Knabe den Zusammenhang von Liebe und Macht in den Vordergrund seiner Inszenierung.

 

Das Bühnenbild kreierte Wilfried Buchholz, für die Kostüme zeichnet Gabriela Rupprecht verantwortlich. Es singen und spielen: Patricia Andress, Sara Hershkowitz, Nadine Lehner; Mark Duffin, Seth Keeton, Karsten Küsters, Mihai Zamfir.

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EINSATZ VON FANTASIE -- Estelle Revaz spielt 11 Capriccios für Violoncello Solo von Joseph Dall'Abaco beim Label Solo Musica im Vertrieb von Naxos

Auf ihrem sechsten Album beschäftigt sich die Schweizer Cellistin Estelle Revaz mit den 11 Capriccios von Joseph Dall'Abaco (1710 bis 1805). Dieser wurde in Brüssel geboren und er wird hierzulande…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE POLITIK HAT SICH GEIRRT -- "Nostalgia Up & Down" und "Weisse Elefanten"im Kammertheater STUTTGART

"Läuterung kostet aber, und Aristoteles wusste es". Das Citizen.KANE.Kolletktiv Stuttgart und das Centrul Replika (Bukarest) untersuchten theatralisch Zensur und Repression in Deutschland und…

Von: ALEXANDER WALTHER

RÄTSELHAFTE SCHATTENSPIELE -- Mozarts "Idomeneo" in der Staatsoper Stuttgart

Für den Regisseur Bastian Kraft ist Mozarts Oper "Idomeneo" zum einen ein geradezu archaischer Mythos, zum anderen eine intime Familiengeschichte. Es geht hier um einen König, der sich gegen Götter…

Von: ALEXANDER WALTHER

SEELISCHES ERLEBEN DER MUSIK -- Klaviertrios im Kronenzentrum/BIETIGHEIM-BISSINGEN

Was haben Schubert, Brahms und Tschaikowsky gemeinsam? Wohl den Blick für das seelische Erlebnis der musikalischen Sprache. Drei Professoren der Hochschule für Musik und Theater München bestritten…

Von: ALEXANDER WALTHER

GEWALTIGE ANFORDERUNGEN AN DIE SOLISTIN -- Stuttgarter Philharmoniker mit Anna Tifu (Geige) im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

Die Akademische Festouvertüre op. 80 ist der musikalische Dank von Johannes Brahms für die Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Breslau. Er verwendete hier für die Themen auch…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑