Über ein Jahrzehnt hatte sich Beethoven mit dem Werk beschäftigt, es immer wieder umgeschrieben, den Text überarbeiten lassen und die Handlung gestrafft: Die größten Geburtsschmerzen habe ihm die Oper bereitet, aber es sei doch sein liebstes Werk.
Inspirieren ließ sich Beethoven von der französischen Oper „Léonore, ou l‘amour conjugal“. Deren ebenso dramatische wie rührende Handlung beruht auf einer tatsächlichen Begebenheit aus der Zeit der Französischen Revolution:
Aus Liebe zu ihrem Ehemann Florestan verschafft sich Leonore, in Männerkleidung und unter dem Namen Fidelio, Zugang zu den Kerkern des Pizarro. Dort wird Florestan gefangen gehalten, und Leonore befürchtet zu Recht, dass ihm als politischen Gegner des Pizarro der Tod droht. Als sich ein Minister zur Inspektion des Gefängnisses ankündigt, will Pizarro seinen Gefangenen aus dem Weg räumen. Todesmutig wirft sich Leonore dazwischen. Der Minister erkennt schließlich in Florestan seinen totgeglaubten Freund. Dem Bösewicht Pizarro droht nun die gerechte Strafe und ein Schlusschor feiert die Utopie von Freiheit und Gerechtigkeit.
In der dritten Fassung erlebte Beethovens Werk am 23. Mai 1814 seine Uraufführung und wurde begeistert aufgenommen. Fidelio ist bis heute eine der meist gespielten Opern weltweit.
Die Mailänder Scala eröffnet alljährlich die Saison am 7. Dezember, am Feiertag
des Schutzheiligen der Stadt, Ambrosius. ARTE ist seit vielen Jahren live mit dabei. Durch den Abend führt Annette Gerlach.
Dirigent: Daniel Barenboim
Inszenierung: Deborah Warner
mit:
Klaus Florian Vogt (Florestan),
Anja Kampe (Leonore),
Peter Mattei (Don Fernando),
Mojca Erdmann (Marzelline)
u.a.
Chor und Orchester der Mailänder Scala
zdf /ra i/arte , ita lien 2014
165 Min., liveübertragung, HD