Das Festivalprogramm beschäftigt sich mit Fragen nach Teilnahme und Teilhabe, demokratischer Mitgestaltung und Mitwirkung am Stadtleben. Sich als selbstverständlicher Teil der Stadtgesellschaft zu fühlen ist dieser Tage zunehmend schwierig. Ziel des Festivals ist es, verschiedene Lebensrealitäten und Körper in der Stadt sichtbar werden zu lassen, Räume einzunehmen und zu bespielen und so das gewohnte Stadtbild zeitweise außer Kraft zu setzen, zu hinterfragen und zu verändern.
Folgende Produktionen könnt ihr während des Festivals besuchen:
Donnerstag, 16.5.19, 19.30
Kleiner Saal, Burgtheater
DREI SCHWESTERN IN BAUTZEN mit anschl. Gespräch
Bürger*innenbühne Thespis Zentrum
Regie: Bronwyn Tweddle
Obwohl Anton Tschechow sein Stück Drei Schwestern 1900 geschrieben hat, sind die darin behandelten Fragen immer noch relevant. Die Gruppe hat das Stück auf das jetzige Bautzen umgeschrieben. Die verschiedenen Persönlichkeiten einer Kleinstadt werden diskutiert und die engsten Beziehungen der zugezogenen Geschwister sind in Frage gestellt.
Freitag, 17.5.19, 19.30
Kleiner Saal, Burgtheater
GEFÜHLSLABOR mit anschl. Gespräch
Seele und Gefühle der Menschen aus dem Samstagsklub, Staatstheater Nürnberg
Regie: Andra-Maria Jebelean
Aus der intensiven Auseinandersetzung der vierzehn Teilnehmer*innen des Samstagsklubs 1 am Staatstheater Nürnberg mit Werken des Künstlers KP Brehmer aus der Ausstellung Kunst ≠ Propaganda ist ein direktes, schrilles, politisches und stellenweise leise berührendes Gefühlslabor entstanden, in dem persönliche Geschichten und aktuelle Lebens- und Gefühlswelten auf der Bühne erzählt und in Szene gesetzt werden. In einem freien Spiel der Assoziationen öffnet sich für die Zuschauer*innen ein Raum zum Erleben eigener Gefühle.
Samstag, 18.5.19, 19:30
Das Land, das ich nicht kenne B mit anschl. Gespräch
Interdisziplinäres Film– und Theaterprojekt von Georg Genoux
Theaterregisseur Georg Genoux reist seit Januar 2019 durch die sächsischen Gebiete. Es ist sein erstes Theaterprojekt in Deutschland. Er spricht mit Menschen vor Ort, dreht Kurzfilme und inszeniert mit ihnen Theaterstücke. Jetzt in Bautzen stehen auf der Bühne Senior*innen, die Sachsen schon immer kannten und junge Menschen, die aus vielen Ländern der Erde zu uns kamen und Deutschland durch Sachsen kennenlernen.
Anmeldungen für das begleitende Diskursprogramm mit Workshops sind ab sofort möglich:
In den Workshops sind Teilnehmer*innen dazu eingeladen, sich auf eine persönliche Auseinandersetzung mit den eigenen Gestaltungsmöglichkeiten in der Stadt zu begeben.
Über verschiedene gruppendynamische und experimentelle Methoden sollen so die unterschiedlichen Geschichten der Menschen, die die Region in unterschiedlicher Weise prägen und wahrnehmen, an die Oberfläche dringen.
Die Teilnahme ist auch an einzelnen Workshops möglich und kostenlos. Für Erwachsene jeden Alters. Keine Vorerfahrung notwendig.
Anmeldung und Fragen: Lara Chahal lara@thespis-zentrum.de Tel.: (+49) 162 7914554
Freitag, 17.5.19
13-14.30 Uhr: gemEINSAMES Glück – ÜberLeben in Gesellschaft. - Workshop mit Karoline Wernicke/DSVTh – kleiner Saal, Burgtheater.
15-17 Uhr: Ich.Stadt.Wir – Meine Deine Unsere Stadt? Workshop mit Frederic Gülbeyaz & Lara Chahal/ Thespis Zentrum Bautzen – kleiner Saal, Burgtheater.
Samstag, 18.5.19
10-14 Uhr: Ich.Stadt.Wir – Meine Deine Unsere Stadt? Workshop mit Frederic Gülbeyaz & Lara Chahal/Thespis Zentrum Bautzen – Thespis Zentrum.
SeniorInnen als GeschichtenerzählerInnen gesucht!
Das Land, das ich nicht kenne
Theater- und Filmprojekt in und über Sachsen von Georg Genoux
Der Theater- und Filmregisseur Georg Genoux reist seit Mai 2017 durch Sachsen und unternimmt mit Menschen, die er auf seiner Reise trifft, Theater- und Filmprojekte über ihre eigenen Geschichten. Dabei inszenierte er mit BürgerInnen aus dem Görlitzer Ortsteil Hagenwerder am Gerhart - Hauptmann Theater in Zittau ein Theaterstück über die Geschichte des Ortes Hagenwerder, drehte mehrere Kurzfilme mit sächsischen Jugendlichen und jungen Geflüchteten, sowie beschreibt seine Erlebnisse in einem Online - Tagebuch auf der Homepage seines Projektes: www.fremdland.org
Für sein neues Theaterprojekt am Thespis - Zentrum sucht er Senioren aus Bautzen, die Freude haben jungen Geflüchteten ihre Lebensgeschichten zu erzählen. Unsere Jungen Gäste sind Menschen, die aus vielen verschiedenen Ländern dieser Erde zu uns kamen und gerne mehr über die Geschichte und die Menschen hier erfahren möchten.
Georg Genoux (*1976 in Hamburg)
2003 Mitgründer und bis 2013 Regisseur am "Teatr.doc" in Moskau. Leitet seit 2006 das internationale Theaterprojekt "Demokratie.doc", das in Osteuropa an interdisziplinären Fragen mit dem Schwerpunkt Demokratie arbeitet. Georg Genoux initiierte in Russland, Ukraine und Bulgarien über 80 Theater- und Filmprojekte, von denen viele zu internationalen Festivals eingeladen wurden. 2017 erhielt Georg Genoux den Grand Prix der internationalen Jury des
Wettbewerbs ,,Generation 14+" der 67. Internationalen Filmfestspiele in Berlin (Berlinale) für seinen Film ,,School #3".
www.democracydoc.com
Deine Stadt. Dein Festival. Deine Ideen.
Berichte über das Projekt:
Die “taz - am Wochenende” und die “Sächsische Zeitung” berichteten ausführlich über die ersten Etappen des Projektes von Georg Genoux:
taz.de/Theater-in-Sachsen/!5539661
www.saechsische.de/plus/article-4027676.html
www.saechsische.de/plus/article-4024056.html
Mehr Informationen auch unter:
www.fremdland.org
www.thespis-zentrum.de
Kleines B trifft dickes B an der Spree!
Hast du Lust auf ein gemeinsames Performance-Projekt mit jungen Menschen aus Berlin und Bautzen? Du willst Tanzen, Musik, deine Meinung sagen und Teil eines Festivals sein? Hier ist die Möglichkeit ein Festival in Bautzen und in Berlin mitzugestalten:
Willkommen Anderswo-IV 16. - 19. Mai 2019 in Bautzen
Theatertreffen der Jugend 31. Mai - 2. Juni 2019 in Berlin