Im Vertrauen auf die Kunst und das Theater suchen die eingeladenen Künstler*innen nach Beschreibungen für die Dilemmata und Höllen des Krieges, und widmen sich gleichzeitig der Kraft, aus der Zukunft wachsen kann. Gemeinsam mit Gästen aus u.a. der Ukraine, dem Iran, aus Syrien und Belarus öffnet „Female Peace Palace“ im transnationalen Geist von Den Haag 1915 einen Raum für die Verständigung über Freiheit, Widerstand und Widersprüche. Das Festival ist eine Einladung, ins Imaginieren und Sprechen zu kommen, wo uns angesichts von Krieg und Hass Worte und Vorstellungsvermögen fehlen.
Drei Eigenproduktionen widmen sich den Kämpfen von Frauen in unterschiedlichen gesellschaftlichen und historischen Zusammenhängen: Die Münchner Regisseurin Jessica Glause geht in einer performativen Séance der historischen Frauenbewegung des beginnenden 20. Jahrhunderts in München nach. Als Spiegelbild zur europäischen historischen Perspektive beschäftigt sich die Istanbuler Regisseurin Emre Koyuncuoğlu mit der türkischen Nationalistin und Feministin Halide Edip Adıvar. Die ungebrochene Fortschreibung von Gewalt gegen Frauen in jüngeren Konflikten verhandelt die Regisseurin Tea Tupajić aus Zagreb in ihrem Dokumentartheaterstück, für das sie mit jesidischen Frauen zusammenarbeitet. In der Auseinandersetzung mit historischem Archivmaterial entstehen zusätzlich zwei künstlerische Interventionen mit Künstlerinnen und Künstlern aus München.
Die künstlerischen Perspektiven werden ergänzt durch ein dreitägiges internationales Symposium und ein Workshop-Camp für Jugendliche. Zehn internationale Stipendien sollen jungen Künstlerinnen und Aktivistinnen die Teilnahme an „Female Peace Palace“ ermöglichen und damit die Perspektivenvielfalt erweitern.
Künstlerische Leitung: Viola Hasselberg, Anke Buettner, Olivia Ebert
Beteiligte: Jessica Glause, Miriam Ibrahim, Fabiennne Imlinger, Florian Kreier, aka Angela Aux, Emre Koyuncuoğlu, Susanne Steinmaßl, Tea Tupajić u. a.
Mundel, Intendantin der Münchner Kammerspiele
Anti War Women | Premiere 31.3. | Schauspielhaus (UA)
Wie Frauen den Krieg bedrohen
von Jessica Glause und Ensemble mit Musik von Eva Jantschitsch
Regie: Jessica Glause
Mit: Jelena Kuljić, Moses Leo, Stefan Merki, Leoni Schulz, Joyce Sanhá, Maren Solty
Mit Blick auf das Jahr 1915 und den ersten Weltkrieg sucht „Anti War Women“ nach mutigen Visionen fürs Hier und Jetzt. Die Münchnerinnen Lida Gustava Heymann und Anita Augspurg organisieren gegen jede Wahrscheinlichkeit einen Frauenfriedenskongress in Den Haag. Die Ärztin Hope Bridges Adams-Lehmann vermittelt zwischen ihrer Heimat England und ihrer Wahlheimat Deutschland. Franziska zu Reventlow verhilft ihrem Sohn zur Desertation.
Green Corridors / Зелені коридори | Premiere 14.4. | Therese-Giehse-Halle (UA)
Vermessung eines Krieges
Von Natalia Vorozhbyt, Deutsch von Lydia Nagel,
Regie: Jan-Christoph Gockel
Mit: Svetlana Belesova, André Benndorff, Johanna Eiworth, Maryna Klimova, Julia Slepneva, Tanya Kazanceva
Als „grüne Korridore“ wurden seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zivile Fluchtkorridore bezeichnet. In ihrem Auftragswerk für die Münchner Kammerspiele, welches die ukrainische Autorin Natalia Vorozhbyt selbst auf der Flucht geschrieben hat, machen sich vier Frauen aus Charkiw, Tschernihiw, Bucha und Kiew auf den Weg an die Grenze zu Europa - und wieder zurück!
in my hands I carry | Premiere 14.4. | Foyer im Schauspielhaus (UA)
Performative Intervention zu Mary Church Terrell
Konzept und Regie: Miriam Ibrahim
Mit: Hannah-Chioma Ekezie, Teresa Lerch, Claudia Gyasi Nimako, Edith Saldanha, Sophie Marie Guéhoada Tsalo, Klara Zuber
Mary Church Terrell war um 1900 die einzige Schwarze Rednerin auf den großen Frauenkongressen in Europa. In Reaktion auf ihr Leben und Wirken zeigt die Performance Gesten und Haltungen der Besetzung und Unterbrechung eines weißen Raums: das Foyer eines Stadttheaters, Baujahr 1901.
Licht III | 15.4. | Schauspielhaus
Die Geschichten jesidischer Frauen
Regie: Tea Tupajić
Jesidische Frauen erzählen ihre Geschichten. Sie haben die Verbrechen des Islamischen Staats in Nordirak überlebt und leben in Deutschland. Erst vor kurzem hat der Deutsche Bundestag den Genozid an den Jesid*innen offiziell als solchen anerkannt. In „Licht“ betreten sie die Bühne und erzählen was geschah, so wie sie sich daran erinnern. Einmal und dann nie wieder.
Die Freiheit einer Frau | 16. + 18.4. | Schauspielhaus
Nach dem Roman von Édouard Louis
Regie: Felicitas Brucker
Édouard Louis denkt mit feiner Selbstkritik über die Gewalt von Rollenbildern nach und erzählt die berührende Held*innenreise seiner Mutter.
Der Sprung vom Elfenbeinturm| 19.4.| Schauspielhaus
Ein Abend gegen deine spießbürgerlichen Phantasien, deine Lebenslügen und deine Kompromisse
Nach Texten von Gisela Elsner
In einer Fassung von Pınar Karabulut und Mehdi Moradpour
Regie: Pınar Karabulut
„Der Sprung vom Elfenbeinturm“ ist ein liebevoll-knalliger Ritt durch die literarischen Werke von Gisela Elsner – die Untiefen der Nachkriegszeit und der Bundesrepublik vor 1990 fest im Blick.
Halide. Words of flame | Premiere 20.4. | Werkraum
Performance über eine umstrittene Freiheitskämpferin
Regie: Emre Koyuncuoğlu
Mit: Esme Madra, Gülhan Kadim, Tilbe Saran
Drei türkische Performerinnen unterschiedlicher Generationen repräsentieren Halide Edip Adıvar, die umstrittene Freiheitskämpferin und zu Unrecht vergessene Ikone der frühen Frauenbewegung der Türkei.
Anti War Women | Premiere 31.3. | Schauspielhaus (UA)
Wie Frauen den Krieg bedrohen
von Jessica Glause und Ensemble mit Musik von Eva Jantschitsch
Regie: Jessica Glause
Mit: Jelena Kuljić, Moses Leo, Stefan Merki, Leoni Schulz, Joyce Sanhá, Maren Solty
Mit Blick auf das Jahr 1915 und den ersten Weltkrieg sucht „Anti War Women“ nach mutigen Visionen fürs Hier und Jetzt. Die Münchnerinnen Lida Gustava Heymann und Anita Augspurg organisieren gegen jede Wahrscheinlichkeit einen Frauenfriedenskongress in Den Haag. Die Ärztin Hope Bridges Adams-Lehmann vermittelt zwischen ihrer Heimat England und ihrer Wahlheimat Deutschland. Franziska zu Reventlow verhilft ihrem Sohn zur Desertation.
Green Corridors / Зелені коридори | Premiere 14.4. | Therese-Giehse-Halle (UA)
Vermessung eines Krieges
Von Natalia Vorozhbyt, Deutsch von Lydia Nagel,
Regie: Jan-Christoph Gockel
Mit: Svetlana Belesova, André Benndorff, Johanna Eiworth, Maryna Klimova, Julia Slepneva, Tanya Kazanceva
Als „grüne Korridore“ wurden seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zivile Fluchtkorridore bezeichnet. In ihrem Auftragswerk für die Münchner Kammerspiele, welches die ukrainische Autorin Natalia Vorozhbyt selbst auf der Flucht geschrieben hat, machen sich vier Frauen aus Charkiw, Tschernihiw, Bucha und Kiew auf den Weg an die Grenze zu Europa - und wieder zurück!
in my hands I carry | Premiere 14.4. | Foyer im Schauspielhaus (UA)
Performative Intervention zu Mary Church Terrell
Konzept und Regie: Miriam Ibrahim
Mit: Hannah-Chioma Ekezie, Teresa Lerch, Claudia Gyasi Nimako, Edith Saldanha, Sophie Marie Guéhoada Tsalo, Klara Zuber
Mary Church Terrell war um 1900 die einzige Schwarze Rednerin auf den großen Frauenkongressen in Europa. In Reaktion auf ihr Leben und Wirken zeigt die Performance Gesten und Haltungen der Besetzung und Unterbrechung eines weißen Raums: das Foyer eines Stadttheaters, Baujahr 1901.
Licht III | 15.4. | Schauspielhaus
Die Geschichten jesidischer Frauen
Regie: Tea Tupajić
Jesidische Frauen erzählen ihre Geschichten. Sie haben die Verbrechen des Islamischen Staats in Nordirak überlebt und leben in Deutschland. Erst vor kurzem hat der Deutsche Bundestag den Genozid an den Jesid*innen offiziell als solchen anerkannt. In „Licht“ betreten sie die Bühne und erzählen was geschah, so wie sie sich daran erinnern. Einmal und dann nie wieder.
Die Freiheit einer Frau | 16. + 18.4. | Schauspielhaus
Nach dem Roman von Édouard Louis
Regie: Felicitas Brucker
Édouard Louis denkt mit feiner Selbstkritik über die Gewalt von Rollenbildern nach und erzählt die berührende Held*innenreise seiner Mutter.
Der Sprung vom Elfenbeinturm| 19.4.| Schauspielhaus
Ein Abend gegen deine spießbürgerlichen Phantasien, deine Lebenslügen und deine Kompromisse
Nach Texten von Gisela Elsner
In einer Fassung von Pınar Karabulut und Mehdi Moradpour
Regie: Pınar Karabulut
„Der Sprung vom Elfenbeinturm“ ist ein liebevoll-knalliger Ritt durch die literarischen Werke von Gisela Elsner – die Untiefen der Nachkriegszeit und der Bundesrepublik vor 1990 fest im Blick.
Halide. Words of flame | Premiere 20.4. | Werkraum
Performance über eine umstrittene Freiheitskämpferin
Regie: Emre Koyuncuoğlu
Mit: Esme Madra, Gülhan Kadim, Tilbe Saran
Drei türkische Performerinnen unterschiedlicher Generationen repräsentieren Halide Edip Adıvar, die umstrittene Freiheitskämpferin und zu Unrecht vergessene Ikone der frühen Frauenbewegung der Türkei.
21.04. –
23.04.2023
21. April, 2023 bis 23. April, 2023: Internationales Symposium
Münchner Kammerspiele, | München
14.04. –
23.04.2023
14. April, 2023 bis 23. April, 2023: Festival
Münchner Kammerspiele, | München
11.04. –
15.04.2023
11. April, 2023 bis 15. April, 2023: Workshop-Camp für Jugendliche
Münchner Kammerspiele, | München
Alle Infos:
www.muenchner-kammerspiele.de/de/mk-forscht/19465-female-peace-palace