Im chronologischen Stückablauf dieses Primetime-Dramas haben die Darsteller, trotz der Vielschichtigkeit und Zeitlosigkeit des Textes, nur bedingten Freiraum für ihre eigene Interpretation. In den 400 Jahren der Existenz des Stücks, hat sich klar erwiesen, dass Hamlets Monologe die Handlung im flüssigen Verlauf stören. Ein Prinz steht auf der Bühne und sinnt für sich allein. Die Zeit bleibt stehen, während vor den Türen der Krieg herrscht. Das Familiendrama steht über allem: Der Titelheld ist ein Königssohn, der nichts vom Regieren versteht, denn wenn Hamlet selbst die Krone trüge, wäre er möglicherweise Despot wie Nero, unreif, unfair und nur auf sein eigenes Seelenheil versessen.
Im HAMLETPROJEKT agiert der Darsteller subjektiv und allein. Die Figur muss versuchen, sich selbst zu verstehen und zu Erkenntnissen zu kommen, damit sie die Konsequenzen ihres Scheiterns ertragen kann. Der Abend ist ein intensiver Versuch über das Sein oder Nichtsein.
Konzept, Regie,
Bühne, Kostüm: Lydia Hofmann
Schauspiel: Florian Lebek
FensterNachMorgen ist eine gemeinsame Programmschiene von Theater Nestroyhof Hamakom und Salon5 zur gezielten Förderung des professionellen Nachwuchses im Sprechtheater: Ein Schaufenster für junge Theaterschaffende, die sich mit ihren Ideen und künstlerischen Ausweisen Raum und Zeit nehmen dürfen. Es ist das erklärte Ziel beider Häuser, eine neue Generation Theaterschaffender nicht nur bruchstückhaft, sondern mit Atem und Muße zu Wort kommen zu lassen. Die – naturgemäße – Spannung zwischen den spürbar gelebten, historischen Räumen und den jüngsten zeitgenössischen Theaterimpulsen verspricht eine reizvolle Entzündung.
Florian Lebek (Konzept, Regie, Schauspiel)
Schauspielstudium am Max Reinhardt Seminar, ebenda künstlerischer Assistent von Klaus Maria Brandauer. Tanz- und Gesangsausbildung an der Stella Academy Hamburg, tanzte und choreographierte diverse Galas und Benefizveranstaltungen. Luc Bondy holte ihn ans Wiener Burgtheater, internationalen Erfolg als Moritatensänger in der Dreigroschenoper im Berliner Admiralspalast. Weitere Engagement am Stadttheater Klagenfurt, Wiener Schauspielhaus, Theater Scala Wien, Stadttheater Mödling, Neue Flora Hamburg, Festspielhaus Baden Baden, Gasteig München. Gemeinsame Arbeiten mit Monika Bleibtreu, Luc Bondy, Harry Kupfer, Istvan Szabo, Markus Schleinzer, Klaus Maria Brandauer, Thomas Hengelbrock, dem European Chambers Orchestra und dem NDR Symphonieorchester.
Lydia Hofmann (Bühne, Kostüm)
Szenographiestudium an der Universität für Bildende Kunst in Wien in der Meisterklasse von Erich Wonder, welches sie mit Auszeichnung abschloss. Stattete verschiedene Stücke am Max-Reinhardt-Seminar aus, u.a. Gefährliche Liebschaften, Dantons Tod, Man muss dankbar sein (1. Preis beim SKS-Treffen in Brünn und Leipzig). Assistentin bei der internationalen Produktion „Soldat van Oranje“ von Bernhard Hammer. Arbeiten am Theater in der Josefstadt, den Wiener Festwochen, Theater Nestroyhof Hamakom Wien, Salon5, Schauspielhaus St. Gallen, Schauspielhaus Erlangen, Schauspielhaus Ingolstadt.
Salon5
Etablissement für dramatisches Erzählen
Der Salon5 ist das Konzept von Theatermacherin Anna Maria Krassnigg und Musiker/Kulturmanager Christian Mair. Seit Mitte der Neunzigerjahre wurde im Rahmen zahlreicher Produktionen im gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus immer nach neuen Formen der Kommunikation zwischen den KünstlerInnen und dem Publikum gesucht. Mit der Gründung des Salon5 in der Spielzeit 2007/08 wird nun nach Zürich und Luxemburg wieder kontinuierlich in Wien gearbeitet.
Etablissement
Mit dem Salon5 werden Niederlassungen gegründet, temporäre Einrichtungen, die durch wieder-erkennbaren Stilwillen sowie eine gewisse offene Clubatmosphäre geprägt sind.
Dramatisches Erzählen
Im Fokus steht dramatisches Erzählen mit den Mitteln darstellender Kunst, welche seit Jahrtausenden und im stetigen Wandel durch Mimesis die Welt erfassbar macht. Dieser Vorgang erscheint uns mehr denn je aufregend, entwicklungsfähig, entdeckungswürdig, bewusstseinsverändernd. Der Schauspielbegriff verbindet sich notwendig mit der Lust auf erregende Literatur, mit Abstechern in die Musik, die bildende Kunst und den zeitgenössischen Film.
Salon
Die Façon, in der darstellende Kunst in diesem Etablissement erlebt und diskutiert wird, ist der des Salons verwandt: Spielbälle für Geist und Hirn werden im urbanen, offenen Wohnzimmer aufgeworfen und unter den Gästen bewegt.
Die „5“ ist die Zahl des Ungeraden, des Ungehorsams, der fünf Sinne. Sie bildet instinktive Ordnung und kategorische Un- oder Gegenordnung ab. Der Salon5 wurde 2007 in der Fünfhausgasse 5, im fünfzehnten Wiener Bezirk gegründet und etabliert sich seit 2012 auch in anderen architektonisch und historisch interessanten Räumen der Stadt. Die „5“ geben wir so schnell nicht auf.
Vision
Ein Erlebnis, das lustvoll ist.
Und geistreich.
Ein Ort, der großstädtisch ist.
Und intim.
Bühne, Kino und Buch.
Bar, Lounge, Salon,
Kunst und Leben.
www.salon5.at
Termine: 23. / 26. / 27. / 28. November 2014 (Beginn: 20:00 Uhr)
Salon5 im Brick-5, Fünfhausgasse 5, 1150 Wien
Tickets: willkommen@salon5.at, Tel. 0676/562 55 02
Infos: www.salon5.at