Aber auch Neid, Spott und Intrigenspiele kommen nicht zu kurz. "Es ist eine Geschichte, die uns sehr nahe geht. Alle Figuren haben einen unglaublich menschlichen Kern", fasst Widder zusammen. "Egal ob alternder Casanova, Intrigen spinnende Ehefrauen oder eifersüchtiger Ehemann, bei allen Figuren können wir sagen: "Schaut her, so sind wir!" Und wenn der dicke Ritter Falstaff nach seinen amourösen Abenteuern in der Themse landet oder mit Geweih im nächtlichen Wald bloß gestellt wird, dann werde er so auch zum Sündenbock, durch den die anderen von ihren eigenen Verfehlungen ablenken können.
Im Alter von 76 Jahren begann Giuseppe Verdi damit, das Libretto von Arrigo Boito zu seiner letzten Oper zu vertonen. Von Altersmüdigkeit ist bei dem Komponisten dabei jedoch nichts zu erkennen. Das schnelle Erzähltempo wird mit kraftvoller Musik umgesetzt, wobei der Altmeister vor allem in den bis zu zwölfstimmigen Ensembleszenen sein Können noch einmal unter Beweis stellte.
William Shakespeares Komödie "Die lustigen Weiber von Windsor" bildet die Grundlage der Oper um den liebenswerten Trunkenbold John Falstaff. Dieser schreibt er den beiden verheirateten Bürgerfrauen Alice und Meg gleichlautende Liebesbriefe, in der Hoffnung über ihre Herzen an das Geld ihrer reichen Männer zu gelangen. Doch die Damen lassen sich nicht täuschen. Stattdessen schmieden sie ein Komplott, um dem dicken Ritter eine Lektion zu erteilen, was zu mancherlei Verwicklungen und Verwirrungen führt, in deren Verlauf Falstaff erst einmal in der Themse landet, eifersüchtige Ehemänner in Schach gehalten werden müssen und schließlich noch ein junges Paar zu seinem Glück findet.
Lyrische Komödie in drei Akten von Giuseppe Verdi
Dichtung von Arrigo Boito
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: GMD Markus Huber |
Inszenierung: Wolf Widder |
Bühne und Kostüme: Sibylle Schmalbrock |
Dramaturgie: Martina Schlögl
Mit: Daniel Henriks (Sir John Falstaff), Heikki Kilpeläinen / Bernd Valentin (Ford, Alices Mann), Lemuel Cuento /Joan Ribalta (Fenton), Daniel Ewald (Dr. Cajus), Klaus Gerber (Bardolfo), Axel Humbert / Aleksey Ivanov (Pistola), Tonje Haugland / Mary Anne Kruger (Mrs. Alice Ford), Elif Aytekin / Katja Bördner (Nannetta), Gabriela Zamfirescu (Mrs. Quickly) und Marie-Kristin Schäfer (Mrs. Meg Page)
Weitere Vorstellungen am Mi., 18. Nov., 20 Uhr, Fr., 27., Nov., 20 Uhr, So., 6., Dez., 15 Uhr, Fr., 11. Dez., 20 Uhr, Di., 15. Dez., 20 Uhr, Fr., 18. Dez., 20 Uhr, So., 20 Dez., 19.30 Uhr, So., 27. Dez, 15 Uhr, Di., 29. Dez., 20 Uhr, Do., 7. Jan., 20 Uhr, Sa., 23. Jan., 19.30 Uhr, Do., 18. Feb., 20 Uhr, Di., 30. März, 20 Uhr.
Karten für "Falstaff" gibt es ab 13,20 Euro (ermäßigt 6,85 Euro) an der Theaterkasse am Waisenhausplatz unter 07231-392440, im Kartenbüro in den Schmuckwelten und im Internet auf www.theater-pforzheim.de.