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f und b : Freie Szene Bern auf neuen Wegen

Ende letzter Saison haben f und b ihre Pforten in der Kramgasse geschlossen. Ihr neues kreatives Zuhause befindet sich nun im Monbijou: Werkstatt 14 a, Mühlemattstr.14a, 3007 Bern.

 

Vier Leute mieten einen Raum. Darin steht ihnen eine ganze Welt offen. Egal ob träumen, schreiben, nähen, umbauen, Theater machen oder Kaffee trinken – nichts scheint unmöglich. Dieser Raum nennt sich werkstatt 14a und ist das neue kreative Zuhause der Produktionsgemeinschaft f und b. Ein Proberaum ist es, eine Plattform für sich und andere. Die Arbeiten: bildlich, installativ, performativ und theatral.

Fabienne Biever, Nina Engel, Luc Müller und Piotre Tollik alias Katharsus bilden das Kernteam des f und b. Sie stecken voller Enthusiasmus, haben Visionen und Wünsche, und wissen selbst nicht was dabei herauskommt.

 

Ihre Arbeit besteht zur Zeit aus drei Säulen. Die erste bildet das statt theater, die durchaus ehrgeizige Idee, das gesamte Programm des Stadttheaters Bern zu viert nachzuspielen, die Premieren ca. eine Woche vor dem grossen Haus feiernd. “Wir fangen schon bald mit der ersten Oper an“, freut sich Katharsus. „Im Projekt statt theater werden wir vieles ausprobieren und Forschungsarbeit betreiben.“ Zweimal im Monat öffnet f und b die Türe des statt theater, um das Erarbeitete zu zeigen und vor allem, um es vor Publikum zu erproben. Es gibt jeweils nur eine Vorstellung, somit ist die Premiere, als einmalige Gelegenheit die Stücke zu sehen, gleichzeitig schon Derniere.

 

Die zweite Säule, welche das f und b tragen wird, sind Eigenproduktionen. Nina Engel und Luc Müller arbeiten an ihrem ersten Entwurf von „Salbin und Sarone“, einem Projekt, das sich mit unausgelebten Fantasien, Träumen und Illusionen auseinander setzt. Das Stück soll Ende September gezeigt werden. Katharsus wird Performances veranstalten, die teils auch in der Stadt stattfinden können, und Fabienne Biever hat verschiedene eigene Projekte in ihrer Schublade, die sie nun endlich umsetzen kann. Eines davon inspiriert sich an den Song Books von John Cage. Die Themen dieser geplanten Eigenproduktion, die 24 oder sogar 48 Stunden dauern soll, sind Wiederholung, Zeitverlust, Relativität der Zeit. Passend zum ganzen Vorhaben in der werkstatt 14a, einem Vorhaben, das sehr viel Zeit in Anspruch nimmt – momentan noch ohne Geld. Doch die f und b-Truppe lässt sich nicht unterkriegen. Sie wollen für die Aufführungen einen kleinen Eintritt verlangen oder eine Kollekte machen, um so wenigstens einen Teil ihrer Arbeit finanzieren zu können.

 

Die dritte Säule des Programmschwerpunkts besteht aus Gastproduktionen. Die Räumlichkeiten im Monbijou sollen anderen Künstler und Künstlerinnen angeboten werden, damit auch sie ihre eigenen Ideen umsetzen können – die werkstatt 14a als Proberaum oder Aufführungsort.

 

Wer sind die Menschen, die hinter einem solchen Projekt stehen? Die Schauspielerin Fabienne Biever beschreibt das Team als eine gute Mischung. „Luc ist Schauspieler mit Abschluss der Scuola Teatro Dimitri. Ich war gerade sechs Jahre im Ensemble des Stadttheaters Bern. Nina hat Theaterwissenschaft studiert und Piotre ist der Denker und Performer.“ Ausserdem ist Piotre Tollik einer der Urgründer der freien bühne bern, die nach der letzten Saison ihre Pforten an der Kramgasse geschlossen hat. Ein breites Spektrum an Künstler und Künstlerinnen also, mit unterschiedlichen Vorgeschichten, Interessen und Arbeitsweisen. Doch sie haben sich zusammengefunden um neben Einzelprojekten auch an der gemeinsamen Idee f und b zu arbeiten.

 

Magdalena Nadolska

 

Die nächsten Produktionen:

 

1. September 2007, 21:30

Triumph der Illusionen/Prova d’orchestra

 

15. September 2007, 21:00

Hyperion/Zeugen

 

Programm und Infos:

www.werkstatt14a.com

oder 031 371 06 65

 

 

 

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