Mit wenigen Pinselstrichen skizzieren Bichsel und Gargiulo das Leben eines Künstlerpaares inklusive Fallhöhe vom gemeinsamen Konzertauftritt zum Alltagsgeplänkel in un(ge)trauter Zweisamkeit. Die beiden geben ein Clown-Paar, das unterschiedlicher nicht sein könnte. Sie ist die Klavier spielende italienische Matrone mit dem perfekten Muschelrezept, die ihn, den Verschnupften und sich dauernd am Jäckchen Zupfenden, unter der Knute hat, aber auch liebevoll umsorgt.
Ihm geht es um das Sterben der einst geliebten Evas und er tänzelt dabei leichtfüssig über den Abgrund, auch wenn der Tod plötzlich an seine eigene Türe klopft. Dem Krebspatienten im letzten Stadium geht es nun um Gott und die Welt, die Politik und die letzte Zigarette, bis der üppige Todesengel Silvana vorbeikommt.
Ist der Tod eine lustige Angelegenheit? Mit einer gesunden Portion Sarkasmus lassen sich auch die Folgen eines ungesunden Lebenswandels in den Griff bekommen. Die subtile Regie von Hanspeter Horner sorgt dafür, dass der Abend nie ins Rührselige kippt. «Der Tod kann auch lustig sein. Obwohl er immer kommt, wenn man ihn am wenigsten braucht», meint der Regisseur. Und die NZZ am Sonntag schrieb über die bittersüsse Kurzgeschichte:
«Kniefall vor Ueli Bichsel und Silvana Gargiulo. Mit ihren Variationen über den Tod, abgründig und abgrundtief komisch, bescherten sie einem den beglückendsten Abend des Zürcher Theaterspektakels.»
Ueli Bichsel und Silvana Gargiulo haben sich mit ihrem letzten Stück «Pec and Fevvers», das in der vergangenen Saison in der Klibühni in Chur gastierte, als Traumclownpaar erwiesen. Sie verkörpern die Gegensätze, von denen jedes Komödianten-Duo lebt: Ernsthaftigkeit und Scherz, Boshaftigkeit und Treuseligkeit, Temperament und Sensibilität. Seit den Lufthunden ist Ueli Bichsel in der deutschen Schweiz, mit und ohne Gardi Hutter, ein Begriff. Vor ein paar Jahren stiess er in Norditalien auf seine Partnerin, die nach Jahren als Animatorin und Regisseurin von speziellen Jugendprojekten 2001 an der Scuola Teatro Dimitri in Verscio einen Theaterlehrgang abschloss, der sich mit der legendären Fellini-Schauspielerin Giulietta Masina beschäftigte. Gargiulo ist von ihrem Vorbild nicht mehr weit entfernt.
Regie: Hanspeter Horner. Von und mit: Ueli Bichsel & Silvana Gargiulo
Koproduktion: Theater Chur und Schlachthaus Theater Bern
Publikumsgespräch am So. 16.12. im Anschluss an die Vorstellung.