Edwards Tochter Anna konfrontiert den Vater mit seiner Schuld. Sie, die beruflich dafür sorgt, dass vor allem solche wie Edwards Schulen privatisiert werden, sorgt für einen heftigen Streit. Anna attestiert der heutigen Generation ein „viel schärferes Bewusstsein für Themen wie Zwang, Übergriffigkeit, Gewalt“, Mutter Maureen hält die Schüler*innen für „verzärtelt“, Edward mutmaßt, dass er vielleicht „das Opfer von zu vielen dummen Frauen“ ist. Die sich vermeintlich sorgende Mutter, die neoliberale Tochter und der alternde Patriarch im drohenden Bedeutungsverlust liefern sich einen Schlagabtausch,
der den Generationenkonflikt ebenso offenbart wie die dysfunktionalen Familiengeflechte. Keiner ist bereit, seinen Standpunkt zu verlassen, ob aus wahrer Überzeugung oder bloßem Opportunismus den Familienmitgliedern gegenüber, ist nicht auszumachen.
Mark Ravenhill gehört zu den britischen Theaterautor*innen, die sich nicht vor Härten und Abgründen scheuen. In „Der Stock“ kommt durch die gnadenlos bissigen Dialoge der Kern der Debatte um Machtmissbrauch zum Vorschein, althergebrachte Auffassungen zerbrechen an den Anforderungen der Gegenwart, politische Überzeugungen reichen weit ins Private hinein, sind dort vielleicht erwachsen und unauflösbar.
Regie Matthias Köhler
Bühne und Kostüme
Dramaturgie
Ran Chai Bar-Zvi
Victoria Weich
Besetzung
Florian Walter, Katharina Brenner, Marie-Paulina Schendel
Weitere Vorstellungen: 26., 27. Mai | weitere Termine folgen
Tickets gibt es an der Theaterkasse (Di.-Sa. 11-14 Uhr; Mi. 16-18 Uhr / Tel. 0951 87 3030;
kasse@theater.bamberg.de) oder online auf theater.bamberg.de.
Das Hygienekonzept des ETA Hoffmann Theaters ist auf www.theater.bamberg.de abrufbar